Zuerst Benji: Ich hab zwangsläufig ne Alubrücke, weil komplettes Aluheck. Das Tuning-heck des Rex ist auf den CX gewandert, welcher aber ohne Digi-Servo und ohne PMGs betrieben wird.
Mein Tomrex hingegen hat PMGs (ungeprüft, also frei Schnauze dimensioniert) und er hat auch das hier erwähnte FS 61 Digi Cool Speed Carbon - allerdings nicht am imho viel zu hoch gepriesenen 401er (
), sondern im Digitalmode am Graupner A-510-G HL.
Diese Kombi funktioniert erwiesenermaßen prächtig.
Doch auch dazu zwei Thesen:
- Ich könnte problemlos mein FS 61 am Graupner töten, ebenso wie ich
- das FS 61 am 401er im Digimodus betreiben könnte, ohne dass es durchbrennt.
Ich schreib das nunmehr seit fast einem Jahr und es KOMMT der Tag, da glaubt ihr mir das auch: IHR seid es, die die Servos im Digiausgang töten!
Wenn ich hier lese, was da alles herumgefriemelt und diskutiert wird, ohne dass die Materie wenigstens halbwegs durchschaut wird, wundert mich nur, dass nicht schon mehr Servos übern Jordan gegangen sind.
Ich weiß nicht warum, aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen wird hier jedem Heli eine eminente Fähigkeit abgesprochen, nur weil es keiner je beobachtet hat: Oszilierende Regelkreise!
Nur um das mal klarzustellen: Ein Gyro als Sensor, ein Servo als Stellglied
und das Heck selbst bilden zusammen einen Regelkreis, der - wie JEDER Regelkreis auch oszillieren kann!
Und - da verwette ich meine Wurstsemmel - in der täglichen Praxis tun die meisten Hecks das auch! Denn das ist eine ganz schnell eintretende Nebenerscheinung von diesen ach so zackig "einrastenden" und "festgenagelten" Hecks.
Die Sache läuft nämlich so (wir nehmen mal den AVCS-Mode wie die Meisten):
- Empfindlichkeit gering: Heck ist ein bisschen weich, man sieht, dass es auf Lastwechsel sichtbar reagiert
- Heck ist "hart" eingestellt, das Auge nimmt kaum noch Lastwechselreaktionen wahr
- Heck oszilliert mit hoher Frequenz, aber geringer Amplitude und unbeobachtet vor sich hin, der Pilot freut sich über ein "betonhartes" Heck
- Das Heck zeigt deutliche Überschwinger, es Pendelt mehr oder minder sichtbar hin und her.
Und nun halten wir mal fest, wo sich der Pilot zu Interventionen genötigt sieht: Doch nur in Fall 1 und 4, richtig?
Und genau das ist das Problem: Man merkt äusserlich kaum einen Unterschied bei den beiden Fällen 2 und 3, aber für das Servo bedeutet Fall 3 der absolute Stressfall und im Digitalmodus häufig den Tod. Es ist ja schon ohne negative Begleitumstände schwer für ein Digiservo, in der Mittelstellung einfachmal "die Klappe zu halten". Um so drastischer wird es, wenn es in einem oszillierenden Regelkreis eingebunden ist. Es kompensiert stetig zu viel und flitzt wieder zurück und das mit aberwitzigem Speed - dafür wurde es ja auch gebaut. Und tatsächliche Lastwechsel werden nun natürlich dermaßen gnadenlos gegengeregelt, dass es eine Freude ist. Doch der Normalfall ist eben der, dass das Maschinchen unentwegt um die Nullposition herum flitzt und dabei dann letztendlich auch den Hitzetod stirbt, SOBALD DER HELI GELANDET IST!
Denn das FS 61 mit dem Zusatz "cool" hat ja den Alu-Cooler, der im Abwind des Rotors gerade noch so schafft, die übermäßige Hitze wegzubefördern. Doch wehe der Rotor steht, dann gibt es im inneren genau den Temeraturanstieg, der dem Motor den Rest gibt. Und zwar in der Mittelstellung bzw. ganz dicht um dessen Position herum.
Achja, warum hilft es nun, den Servo im Analogmodus zu betreiben?
Weil das in vielen Fällen genau das Quentchen an "Laschheit" bringt, die das Servo geradenoch so am Leben erhalten. Das Problem ist immer noch das gleiche, es führt lediglich nicht mehr oder doch deutlich seltener zum Tod des Servos, was imho ohnehin ein Extremfall ist und eine akute Misshandlung voraussetzt.
Freilich kommt noch hinzu, dass das FS 61 in Richtung Endstellung ausserhalb der Spezifikationen betrieben wird, doch halten wir uns stets vor Augen: Die Sache sieht genauso aus, selbst wenn wir nicht anderes tun als auf der Stelle zu schweben!
Und wie schaffen wir da nun Abhilfe? Nix einfacher als das:
Wir beginnen mit GERINGER Empfindlichkeit und erhöhen solange, bis wir bei halbwegs normalen Lastwechseln nur noch geringe Reaktionen am Heck beobachten können.
Hütet euch davor, die Empfindlichkeit so weit hochzufahren, dass das Heck keine sichtbaren Tendenzen mehr zum Ausbrechen mehr zeigt, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit der Oszillation schon nahe 100%.
Und davon mal ab: Im AVCS kehrt das heck IMMER in die Sollposition zurück, selbst wenn es eine halbe Stunde dauern würde, weil ihr die Empfindlichkeit auf 2% eingestellt hättet.
Fazit: lasst endlich die Finger von diesen Angeberhecks (mein Heck rastet aber härter ein als deins). Denn FLIEGERISCH bringt euch das nicht den allerkleinsten Vorteil, es wäre denn, ihr wirbelt euren Heli bereits wie Slabo herum. Aber der hängt ja auch nicht in Foren wegen Heckproblemen rum.
PS: Es gibt da tatsächlich diese Servos mit der 4-stelligen Nummer, die max. 5,2 V vertragen. Für diese gibbes diese kleinen Spannungsbegrenzer. Aber generell lässt sich sagen, dass heutezutage so ziemlich jedes Servo mit den heute fast schon üblichen 5-6V bestens klarkommen, solange alle anderen Spezifikationen eingehalten werden und auch sonst kein Extra-Stress anliegt, wie oben beschrieben.
Aber wer sicher gehen will, tut sicher das Richtige, vor einem heckservo diese Spannungsbegrenzer auf 5,2V zu schalten. Das sind quasi nur kleine Verlängerungen mit einem "Knubbelchen", nicht etwa ein neues Bauteil das aufwändig befestigt werden muss.