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BeitragVerfasst: 28.06.2005, 16:47 
(Modellübergreifend)

Ein schwieriges Kardinalproblem, locker geknackt.

Hallo Heli- Fans,

in der letzten Zeit habe ich von euch einige Einträge gelesen, in denen es um den Kernpunkt des Dragonfly #4 und anderer Helis geht:

Die Trimmung der Taumelscheibe des Rotorkopfs!

Hierbei ist nicht nur der Anfänger der RC- Heli- Pilot(innen) schnell überfordert, sondern auch der Fortgeschrittene an der Grenze der möglichen Genauigkeit, denn:

Was nutzt eine Ausrichtung der Taumelscheibe des Hauptrotors auf Sicht und nach individuellem Feingefühl, wenn der Heli nach dem Startversuch dann doch aufgrund ungenauer Trimmung nicht einfach schwebt, sondern im Schwebezustand in irgendeine Richtung abdriftet?
Gar nichts!
Der Heli wird unkontrollierbar und es besteht die Gefahr eines Crashs.

Um den Heli startfähig zu bekommen und um das Abdriften zu vermeiden:
Zuerst: Die Hillerpaddel müssen genau eingestellt werden und der Schwerpunkt (mittels Batterie) sollte stimmen.

Zum Kern des Ganzen:
Die Taumelscheibe muß in der Grund- Trimmung waagerecht mit Hilfe der Nick- und Rolltrimmung an der Funke ausgerichtet sein. (evtl. zusätzlich durch "Verstellen" der Servohebel am Heli)

Wie kann die Taumelscheibe exakt waagerecht ausgerichtet werden?

Ganz einfach.
Mit Hilfe von einem Laser- Pointer.

Was wird gebraucht?
- Ein Laser- Pointer + eine Schlauchschelle im gleichen Durchmesser.
(kostet schlappe 10 € zusammen)
(Man kann auch eine Laser- Präzisionswaage nehmen, die
normalerweise auf Baustellen oder in der Architektur eingesetzt wird.
(aus diesem Bereich habe ich mein Messprinzip abgeleitet))
- Die Standleuchte aus dem Wohnzimmer + eine Schlauchschelle im
Durchmesser wie der (Stand-) Stab der Standleuchte.
- Ein "Prüfstand" für den Heli.
- Dazu: eine Wasserwaage.

Arbeitsablauf:

Mit der Wasserwaage wird der Boden des Arbeitsraums überprüft, ob er "in der Waage" ist.
Diese Stelle wird der Standort des Prüfstands.
In meinem Fall ist mein Prüfstand ein kleiner Beistelltisch mit einer Breite von 42 Zentimetern. Darauf wird der Heli gestellt, mit dem Heck über die Tischkante hinaus.
Das Standbein des Heckrotorstabs soll nicht auf dem Tisch stehen!
Mit Hilfe von zwei Gürteln (über den Kufen) wird der Heli am Tisch festgezurrt.
So festgezurrt am Tisch kann der Heli bis zum Vollgasanschlag ausgetestet werden.
(Wenn der Heli stark vibriert und evtl. auf dem Prüfstand "rattert":
Siehe Thema: Beseitigen von Unwuchten und Vibrationen)

Noch Fragen zum Thema Prüfstand?

Weiter geht's:
Mit Hilfe der Wasserwaage überprüfen, ob der Tisch (Prüfstand) in der Waage ist.
Wenn nicht, dann bitte so lange Zeitungspapier unter die Tischbeine legen, bis der Tisch genau in der Waage ist.
2 Meter links neben dem Heli die Standleuchte positionieren, in Flucht der Rotorachse.
Die Standleuchte muß nun auch auf dem Untergrund in der Waage stehen.

Mit Hilfe der Schlauchschellen wird der Laserpointer am Lampenstab befestigt.
Den Laser einschalten und am Lampenstab in der Höhe so einstellen, dass das Licht des Lasers genau auf die Rotorkopf- Spitze zielt.
Jetzt bitte Heckrotor, Heck- Antriebsritzel und die Welle des Heckantriebs abbauen.
Den Heli und die Funke (immer mit komplett ausgezogener Antenne) anschalten.
Rotor anlaufen lassen und langsam hochdrehen bis "Halb- Gas".
Die Funke kann hierbei auf dem Boden stehen, damit man zum Messen beide Hände frei hat.

Den Laser- Pointer einschalten und den Laserpunkt gefühlvoll bei schnell laufendem Haupt- Rotor von der äußeren linken Blattspitze bis zu der äußersten rechten Blattspitze drehen, indem Sie den Fuß der Stablampe
(sollte in der Bewegung auf gleicher Stelle bleiben) nach links oder recht drehen.

Na, gibt's hier von Blattspitze zu Blattspitze unterschiedliche Höhen?
Das gleichen Sie jetzt durch die Trimmung an der Funke für den entsprechenden Servos aus.
Getrimmt? Gut.
Genau den gleichen Meßvorgang wiederholen Sie jetzt, indem Sie die Standleuchte mit dem Laser- Pointer exakt hinter dem Heli positionieren.
(2 Meter Abstand zum Heli)
Auch hier muß die Standlampe auf dem Untergrund in der Waage stehen.

Wenn alles fertig ist: markieren Sie die Einstellung Ihrer Heli- Trimmung an den Reglern der Funke evtl. mit einen schmalen weißen Textmarker. Bei einem Transport etc. können sich die Regler möglicherweise verschieben. Das ist jetzt kein Problem mehr! Sie haben eine gekennzeichnete Trimmungs- Grundeinstellung an der Funke, egal was passiert.

Zum Abschluss die Heckwelle, das Antriebsritzel und den Heckrotor wieder anbauen.
(Sie können abschließend "messen", ob der laufende Heckrotor an seinen Flügelspitzen lotrecht läuft.)

Habe fertig?
Jetzt brauchen Sie sich um die Grund- Trimmung der Taumelscheibe des Haupt- Rotors keine Gedanken mehr zu machen.

Ich hoffe, dass ich bei diesem Kardinalproblem ein wenig helfen konnte.

See you in heaven

Andreas


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 28.06.2005, 16:47 


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 28.06.2005, 17:59 
danke andi da hast dir echt ne menge mühe gegeben.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 28.06.2005, 21:06 
Hi Andi,

habe deine anderen Erklärungen auch gelesen: schön geschrieben und gut zusammengefaßt.

Aber hier mit deiner Lasermethode liegst du nicht ganz richtig.

Du setzt voraus, dass der Heli auf einer waagerechten Fläche steht, dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Rotorwelle senkrecht/lotrecht stehen muß, somit darf die Taumelscheibe also auch nicht exakt waagerecht sein, sondern muß um diesen "Versatz" abweichen.

Wenn du also schon die Wasserwaage bemühst, nimm eine kleine Waage und halte sie an die Rotorwelle und unterlege die Kufen bis die Rotorwelle senkrecht steht. Nun die Taumelscheibe mit Geodreieck an der nun exakt senkrechten Rotorwelle ausrichten. Eine kleine Libelle auf die Taumelscheibe und dann exakt trimmen.

Das die Paddel/Rotorblätter gewuchtet sind setz ich hier natürlich voraus.

Trotzdem wirst du nicht umhinkommen den Heli geringfügig im Flug nachzutrimmen. Speziell der Heckrotor sorgt ja schließlich für eine gewisse "Schieflage" im Schwebeflug und zum anderen wirken die Fliehkräfte des Hauptrotors auch auf unseren Flugapparat.

Ein Heli wird immer nur ganz kurz eine stabile Lage beibehalten.

Aber so ausgewuchtet wird er mit Sicherheit wesentlich ruhiger fliegen.

Gruß
Wolle


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 01.07.2005, 18:17 
Hi Wolle,
du hast vor kurzem geschrieben:

Zitat:

"Hi Andi,

habe deine anderen Erklärungen auch gelesen: schön geschrieben und gut zusammengefaßt.

Aber hier mit deiner Lasermethode liegst du nicht ganz richtig.

Du setzt voraus, dass der Heli auf einer waagerechten Fläche steht, dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Rotorwelle senkrecht/lotrecht stehen muß, somit darf die Taumelscheibe also auch nicht exakt waagerecht sein, sondern muß um diesen "Versatz" abweichen."

Meine Antwort: Das stimmt. Nur unter der Voraussetzung, dass die Rotor- Achse exakt im Lot steht, muß auch die Taumelscheibe exakt waagerecht ausgerichtet sein. Weicht der "Stab" der Rotorachse (produktinsbedingt/zustandsbedingt) um einige Grad vom Lot ab,
dann gibt's diesen "Versatz". Das macht aber nix.
Weil:
(Die Rotor- Blätter sollen bei Schwebeflugdrehzahl gemessen werden, eben im Betriebszustand.)
A) Das Primär- Ziel ist, die von den Rotor- Blättern erzeugte Kreisfläche soll bei dieser Schwebeflug- Drehzahl exakt in der Waage sein!
Durch Lichtgenaue Trimmung der Nick- und der Roll- Achse.
Durch Anfixieren der Flügelblattspitzen mit einem Lichtpunkt im laufenden Zustand.
B) Idealzustand: der Heli muß in der Waage stehen.
C) Je genauer der Heli in dieser Hinsicht getrimmt ist, desto weniger Nachtrimmung verlangt es am "Knüppel" der Funke für den Flug, für "Versatz"- bedingte Steuerkorrekturen.

Vielen Dank übrigends für deinen Tip mit der Wasserwaage, Geodreieck und Libelle. Auch das werde ich gerne mal ausprobieren.

Last but not least,
zum Abschluss hast du noch geschrieben:
"Trotzdem wirst du nicht umhinkommen den Heli geringfügig im Flug nachzutrimmen. Speziell der Heckrotor sorgt ja schließlich für eine gewisse "Schieflage" im Schwebeflug und zum anderen wirken die Fliehkräfte des Hauptrotors auch auf unseren Flugapparat.

Ein Heli wird immer nur ganz kurz eine stabile Lage beibehalten."

Absolut korrekt. Dem ist nichts hinzu zu fügen.

Schöne Grüße

Andreas


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