(Modellübergreifend)
Ein schwieriges Kardinalproblem, locker geknackt.
Hallo Heli- Fans,
in der letzten Zeit habe ich von euch einige Einträge gelesen, in denen es um den Kernpunkt des Dragonfly #4 und anderer Helis geht:
Die Trimmung der Taumelscheibe des Rotorkopfs!
Hierbei ist nicht nur der Anfänger der RC- Heli- Pilot(innen) schnell überfordert, sondern auch der Fortgeschrittene an der Grenze der möglichen Genauigkeit, denn:
Was nutzt eine Ausrichtung der Taumelscheibe des Hauptrotors auf Sicht und nach individuellem Feingefühl, wenn der Heli nach dem Startversuch dann doch aufgrund ungenauer Trimmung nicht einfach schwebt, sondern im Schwebezustand in irgendeine Richtung abdriftet?
Gar nichts!
Der Heli wird unkontrollierbar und es besteht die Gefahr eines Crashs.
Um den Heli startfähig zu bekommen und um das Abdriften zu vermeiden:
Zuerst: Die Hillerpaddel müssen genau eingestellt werden und der Schwerpunkt (mittels Batterie) sollte stimmen.
Zum Kern des Ganzen:
Die Taumelscheibe muß in der Grund- Trimmung waagerecht mit Hilfe der Nick- und Rolltrimmung an der Funke ausgerichtet sein. (evtl. zusätzlich durch "Verstellen" der Servohebel am Heli)
Wie kann die Taumelscheibe exakt waagerecht ausgerichtet werden?
Ganz einfach.
Mit Hilfe von einem Laser- Pointer.
Was wird gebraucht?
- Ein Laser- Pointer + eine Schlauchschelle im gleichen Durchmesser.
(kostet schlappe 10 € zusammen)
(Man kann auch eine Laser- Präzisionswaage nehmen, die
normalerweise auf Baustellen oder in der Architektur eingesetzt wird.
(aus diesem Bereich habe ich mein Messprinzip abgeleitet))
- Die Standleuchte aus dem Wohnzimmer + eine Schlauchschelle im
Durchmesser wie der (Stand-) Stab der Standleuchte.
- Ein "Prüfstand" für den Heli.
- Dazu: eine Wasserwaage.
Arbeitsablauf:
Mit der Wasserwaage wird der Boden des Arbeitsraums überprüft, ob er "in der Waage" ist.
Diese Stelle wird der Standort des Prüfstands.
In meinem Fall ist mein Prüfstand ein kleiner Beistelltisch mit einer Breite von 42 Zentimetern. Darauf wird der Heli gestellt, mit dem Heck über die Tischkante hinaus.
Das Standbein des Heckrotorstabs soll nicht auf dem Tisch stehen!
Mit Hilfe von zwei Gürteln (über den Kufen) wird der Heli am Tisch festgezurrt.
So festgezurrt am Tisch kann der Heli bis zum Vollgasanschlag ausgetestet werden.
(Wenn der Heli stark vibriert und evtl. auf dem Prüfstand "rattert":
Siehe Thema: Beseitigen von Unwuchten und Vibrationen)
Noch Fragen zum Thema Prüfstand?
Weiter geht's:
Mit Hilfe der Wasserwaage überprüfen, ob der Tisch (Prüfstand) in der Waage ist.
Wenn nicht, dann bitte so lange Zeitungspapier unter die Tischbeine legen, bis der Tisch genau in der Waage ist.
2 Meter links neben dem Heli die Standleuchte positionieren, in Flucht der Rotorachse.
Die Standleuchte muß nun auch auf dem Untergrund in der Waage stehen.
Mit Hilfe der Schlauchschellen wird der Laserpointer am Lampenstab befestigt.
Den Laser einschalten und am Lampenstab in der Höhe so einstellen, dass das Licht des Lasers genau auf die Rotorkopf- Spitze zielt.
Jetzt bitte Heckrotor, Heck- Antriebsritzel und die Welle des Heckantriebs abbauen.
Den Heli und die Funke (immer mit komplett ausgezogener Antenne) anschalten.
Rotor anlaufen lassen und langsam hochdrehen bis "Halb- Gas".
Die Funke kann hierbei auf dem Boden stehen, damit man zum Messen beide Hände frei hat.
Den Laser- Pointer einschalten und den Laserpunkt gefühlvoll bei schnell laufendem Haupt- Rotor von der äußeren linken Blattspitze bis zu der äußersten rechten Blattspitze drehen, indem Sie den Fuß der Stablampe
(sollte in der Bewegung auf gleicher Stelle bleiben) nach links oder recht drehen.
Na, gibt's hier von Blattspitze zu Blattspitze unterschiedliche Höhen?
Das gleichen Sie jetzt durch die Trimmung an der Funke für den entsprechenden Servos aus.
Getrimmt? Gut.
Genau den gleichen Meßvorgang wiederholen Sie jetzt, indem Sie die Standleuchte mit dem Laser- Pointer exakt hinter dem Heli positionieren.
(2 Meter Abstand zum Heli)
Auch hier muß die Standlampe auf dem Untergrund in der Waage stehen.
Wenn alles fertig ist: markieren Sie die Einstellung Ihrer Heli- Trimmung an den Reglern der Funke evtl. mit einen schmalen weißen Textmarker. Bei einem Transport etc. können sich die Regler möglicherweise verschieben. Das ist jetzt kein Problem mehr! Sie haben eine gekennzeichnete Trimmungs- Grundeinstellung an der Funke, egal was passiert.
Zum Abschluss die Heckwelle, das Antriebsritzel und den Heckrotor wieder anbauen.
(Sie können abschließend "messen", ob der laufende Heckrotor an seinen Flügelspitzen lotrecht läuft.)
Habe fertig?
Jetzt brauchen Sie sich um die Grund- Trimmung der Taumelscheibe des Haupt- Rotors keine Gedanken mehr zu machen.
Ich hoffe, dass ich bei diesem Kardinalproblem ein wenig helfen konnte.
See you in heaven
Andreas
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