FoxViper hat geschrieben:
hi,
die kugeln die du meinst im lfw, die haben was mit der pinolen-linsen-nachführung zu tun, so ganz genau kann ich das nicht mehr sagen, es hat aber was mit der nachführung der linse beim abtasten und fokussieren zum datenträger zu tun, kann sonst noch mal die bücher wälzen um es zu finden.
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Du kannst da keine Unterschiede differenzieren, Vibration ist Vibration. In den PC-Laufwerken wurden die U/min schnell so hoch, dass bei ungenau gefertigten CDs/DVDs ganz schnell die Grenzen der Nachführung (Tracking) erreicht wurden Ausserdem treibt das ständige Nachregeln auch die Fehlerkorrektur in die Höhe. Je ruhiger die Disk läuft, desto sicherer das Auslesen. Klartext, dort geht es gar nicht anders als so. Und trotzdem gibt es Disks, die die Möglichkeiten des Ausgleichers übersteigen und dann hast du schnell Leseprobleme.
Und im Heli sorgen die Vibs (unter Anderem) dafür, dass die Sensoren Müll produzieren (Drift). Prinzipiell könntest du in beiden Systemen einen entsprechend angepassten Balancer anwenden, nur müsste der im Heli ungleich größer und damit schwerer ausgelegt werden, damit er auch was bewirkt.
Das ist es, was ich meinte und das ist es wohl auch, weswegen Robbe da nichts rausrückt. Denn je größer die Unwucht, desto größer muss auch die Ausgleichseinrichtung sein. Ich schätze mal, die Gel-Packung war allenfalls in der Lage, kleine Schwingungen zu dämpfen, die ohnehin noch in tolerierbaren Rahmen lagen und alles, was wirklich schädlich war, hätte einen wesentlich größeren und damit schwereren Apparat gebraucht.
Meine Vermutung.
Achsoja, das Schlüsselwort zur Vib-Dämpfung: 180° Phasendrehung. Das bedeutet, dass sich die Kugeln (oder Gel) automatisch so anordnen, dass das System rund läuft. Also erstmal nimmt die Unwucht zu, viele Kugeln bewegen sich zur Gegenseite. Das System beruhigt sich jetzt nicht nur, es reagiert ein wenig über. Das provoziert durch die 180° Phasendrehung, dass nun wieder ein paar Kugeln zurückwandern. Das geht blitzschnell und schon nach wenigen Sekundenbruchteilen ist das System im Gleichgewicht. Aber immer vorausgesetzt, die Masse der Unwucht ist kleiner als die Ausgleichsmasse unter Berücksichtigung der Hebelverhältnisse.
Beispiel: Wenn wir aussen am Blatt einen Tesastreifen von wenigen Zehntelgramm anbringen, wären dazu als Ausgleich innen auf sagen wir mal einer 3-5cm messenden Scheibe gleich mehrere Gramm nötig (geschätzt). Das Gel müsste also schon verdammt schwer sein und könnte trotzdem nur kleine Unwuchten ausgleichen.
Interessanter wäre das sicher am HeRo, wo die Massen zwar geringer sind, aber die Auswirkungen um so schädlicher. Andererseits sind auch nur wenige Gramm Massezuwachs eine erhebliche Erschwernis für das gesamte Heck-System. Auch das gilt es zu medenken. Ich denke, jeder Scaler weiß zu berichten, dass man sich durch den Gewichtszuwachs von einem allzuknackigen Heck getrost verabschieden kann.
Mein (vorläufiges) Fazit: Entweder macht es bez. Vibrationen Sinn, dann ist es aber zu schwer. Oder es ist gleich und leicht, doch dann ist wiederum der Nutzen sehr begrenzt. Ohne praktische Versuche würde ich da mich auf nichts festlegen. Doch als "Perfektionierungsmaßnahme" könnte es durchaus noch Nutzen einfahren. Ich hatte bisher äusserst selten das Vergnügen, ein
wirklich rund laufendes Heck zu besitzen. Wenn hier eine Lösung die Erfolgsquote steigern würde, wäre das sicher schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.
Aber wie Philopp schon sagte: Man kann es auch einfach ignorieren und wie bisher sein Bestes geben, das ist dann allemal auch in Ordnung.
Edit:
Mir ist gerade noch eingefallen, dass dieses System ein weiteres Rätsel löst: Man sagt ja immer, die Blattlagerwelle müsse gefettet sein, damit nichts vibriert. Aber wirklich erklären konnte das keiner. Doch dieses Gesetz mit der 180° Phasendrehung würde manches erklären. Da die Blades samt Blatthalter stets um einen kleinen Betrag verschiebbar auf der Achse sitzen, da die Dämpfungsgummis ja nachgiebig sind, müssten sie ja, wenn man die eben gewonnene Erkenntniss mal ausser acht ließe, eine einmal vorhandene Unwucht ja immer weiter verstärken, bis ein Gummi so stark zusammengepresst ist, dass nix mehr geht. Aber genau das passiert ja NIE. Im Gegenteil. In der Praxis "verlaufen" sich kleine Unwuchten eher, als dass sie sich verstärken würden, wie man es erwarten würde. Also reagieren die Blades ähnlich wie die Kugeln. Aber das geht nur, wenn die Haftreibung möglichst gering ist. Je geringer, desto besser hernach der Rundlauf.
Ergo sind allzustramm sitzende Dämpfergummis nicht wirklich förderlich.
Besser, sie gleiten gut auf der Welle und werden nicht schon im Grundzustand eingespannt/zusammengepresst.