Wenn ich da auch mal meinen Senf dazu geben darf:
Ihr betrachtet das schon wieder viel zu isoliert - finde ich.
Ich habe aus gutem Grund das gas separat auf einem Regler und kann daher in Sekundenschnelle jede gewünschte Drehzahl einstellen. Und schon deshalb bin ich nicht ganz ohne Erfahrung, was Drehzahlen angeht.
Niedrige Drehzahlen machen einen Heli gemütlicher und man spart auch Energie dabei. An der Funke haben dann Expo und konsorten nix zu suchen, man muss schließlich ordentlich in den Knüppeln rühren, um was zu erreichen. Das mag den wenigsten genügen, die schonmal ihre ersten hoppser hinter sich haben, aber für den blutigen Anfänger ist das schonmal keine schlechte Wahl. Der heli liegt zwar mangels stabilisierender Drehmasse nicht ganz so satt, aber dafür reagiert er auch nicht wie eine wildgewordene Hornisse.
Der Fortgeschrittene wird denn auch mittlere Drehzahlen bevorzugen, wo der heli bereits spürbar direkter auf Eingaben reagiert. Aber dank der bereits geleisteten Flugstunden kommt er damit klar und freut sich über einen agilen Heli, mirt dem man durchaus schonmal ein bisschen rumturnen kann.
Der Profi hingegen reizt natürlich jede Komponente bis zum Äussersten, er muss das gefühl haben, dass der heli bereits fertig ist, wenn er den gedanken an eine Bewegung gefasst hatte. Flugzeit spilet keine Rolle und dass der Heli für jeden anderen mit weniger Erfahrung schier unfliegbar wäre, lässt ihn freilich ebenso kalt. Er ist schließlich Profi.
Und jetzt kommts, meine Herren: Wenn man mal akzeptiert, dass diese Grobeinteilung existiert, dann müsste doch allmählich mal bei manchen ein Lichtlein aufgegangen sein, dass nicht jeder Ratschlag für jeden taugt!
Ein jeder muss sich selbst ganz ehrlich einschätzen wo er steht und danach sein Setup wählen. Das gilt auch für die Komponenten selbst.
Ein Heli mit Profiausstattung ist doch in den Händen eines Anfängers maßlos unterfordert und wird dies auch auf JAHRE hinaus bleiben.
Wichtig ist nur, dass die Komponenten zuverlässig sind.
Und SEIN Setup findet man nicht, wenn man das des Nachbarn abguckt. Man muss es sich erfliegen. Und das persönliche Setup ist auch nicht starr, es wächst mit den eigenen Fähigkeiten.
Ergo, um das alles richtig zu machen, sollte man auch wissen, welche komponenten das Setup maßgeblich beeinflussen:
- Gesamtgewicht: je schwerer, desto ruhiger. Aber auch mehr Energieverbrauch. Doch das steht für den Anfänger erstmal nicht zur Debatte, wir reden hir von vielleicht einer Minute, eher weniger.
- Blattwahl: Am Anfang zweitrangig, Hauptsache erstmal günstig und wenns geht SCHWER! Rotierende Masse stabilisiert!
- Blattaufhängung: Am Anfang WEICH einstellen (Gummis nur dezent eingespannt)
- Paddelstange: Lange Stange macht ihn zackiger, also bloß nicht die zerfleischte vom letzten Crash mit einer langen ersetzen
- Paddel: je schwerer, desto gemütlicher. Daher auch die Gewichte.
- Drehzahl: je höher, desto zackiger. Niedrige Dz. machen den Heli zwar etwas "lummeliger", aber dafür wird ein Verknüppler auch nicht sofort unter der Grasnarbe enden. Ausserdem tragen obige Maßnahmen dazu bei, die kleinere Drehzahl durch masse zu kompensiweren, was die Lagestabilität betrifft.
- Funke: Dualrate (reduzierte Ausschläge) und Expo (wenig Weg in der Mitte, Maximalausschlag unverändert) tun das ihre und sind immer dann angeraten, wenn man sich an höhere Drehzahlen wagt oder sonstwas mechanisch verändert, das den Heli giftiger macht. Hernach kann man nach und nach die Beigefügten "Entgifter" wieder zurücknehmen, sowie man sich denn an das neue Steuerverhalten gewöhnt hat.
Noch eine Bemerkung das Heck betreffend: Wenn ein Heck ordnungsgemäß eingestellt wurde, funktioniert es auch bei niedrigeren Drehzahlen einwandfrei. Was nicht heißt, dass es gleichzeitig auch weicher wird, wie schließlich auch die Hauptsteuerung. Aber es funktioniert!
Schlussendlich: das Gesamtpaket kann nahezu beliebig miteinander kombiniert werden und ihr braucht dazu keinen groß fragen. Es ist allein eure Entscheidung, wie euer Heli fliegt. Und genau deswegen braucht man am Anfang auch keinen Drehzahlmesser. Alleine genaues Beobachten erzählt einem schon mehr als genug. Am Ende zählt das Ergebnis und nicht die Drehzahl vom Nachbar, der ganz anders fliegt.
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