Nachdem ich nun die letzten 2 Jahre ab und zu einen KDS 450 SV geflogen hab, kann ich ein bißchen aus dem Nähkästchen plaudern. Der Heli hat maximal 100 Akkuladungen drauf und klappert jetzt sozusagen an allen Ecken und Enden. Der Steller des Motors war das erste Teil, das ich tauschen mußte, das BEC war zu schwach und ich hatte Brownouts, wenn ich bei böigem Wind geflogen bin. Zum Glück sind Futaba-Empfänger danach sehr schnell wieder da. Danach war eine gewisse Zeit Ruhe, nach ca. 20 Akkuladungen bemerkte ich ein nicht mehr so gut steuerbares Heck. Die gesamte Mechanik schien in sich selbst zu klemmen, ich habe den Alu-Heckrotor dann komplett gegen einen Kunststoff-Heckrotor des HK-450 getauscht. Danach war das Heck so ruhig wie nie zuvor. Die Servos mit den Plastikgetrieben mußte ich schon vorher austauschen, die habe ich mit etwas basteln gegen TowerPro MG90 getauscht. 2 der 4 Servos zuckten, eins ratterte ganz komisch im Getriebe.
Nach ca. 35 Akkuladungen dachte ich, ich flieg da einen alten Schlüter System 80, denn der Heli klapperte beim hochlaufen auf Systemdrehzahl erbärmlich und flog sich wie komplett ausgeleiert auf der Taumelscheibe. Eine genaue Untersuchung ergab Spiel an wirklich allen Lagerstellen, besonders bei den Umlenkhebeln am Pitchkompensator und in der Paddelbrücke. Aber auch die Lagersitze in den Blatthaltern waren ausgeschlagen, die Lager fielen mir bei der Demontage einfach raus. Die Taumelscheibe hatte zwischen Außenring und Innenring Spiel. Da die Ersatzteile mindestens so teuer gewesen wären wie mein kompletter HK-450 GT, habe ich den kompletten Rotorkopf gegen so einen GT Rotorkopf getauscht. Damit flog der Heli noch ca. 15 weitere Akkuladungen, bis sich Vibrationen bemerkbar machten. Die Lager der Rotorwelle und der Riemenführungsrollen vorne waren hinüber. Also neue Lager eingebaut, alles kontrolliert, ok, flugbereit. Der nächste Flugtag brachte dann eine üble Überraschung, der Heli hob beim 2. Akku erst ab, um dann durchzusacken, stieg weg, das Heck wurde total unruhig und der Motor änderte dauernd seine Drehzahl. Irgendwie hab ich das Ding dann auf den Boden gebracht, ohne es zu zerlegen.
Zuhause ergab die Diagnose einen durchrutschende Freilauf, die Lauffläche des Freilaufs war stark eingelaufen und daher konnte er nicht mehr richtig greifen. Also wurde rund um den Freilauf alles erneuert. Danach war die 1. Flugsaison dieses Helis beendet, original KDS war jetzt nur noch das Chassis, der Riemen und das Getriebe. So ging er dann in seine 2. Flugsaison.
Und die begann dann so, wie die erste geendet hatte - mit einer Panne
noch beim hochlaufen brach das Hauptzahnrad. Wozu hatte ich das Ding denn überhaupt noch eingepackt? Zuhause wurde dann auch das Hauptzahnrad bzw. seine Reste ausgebaut, dabei fiel mir der Riemen auf, überall Fransen, also den auch mitbestellt. Die weitere Diagnose: Abplatzer am CFK-Chassis, teilweise direkt unter den Schrauben, meist aber an den Kanten. Hier drohte Bruch. Also habe ich den Heli ganz auseinander geschraubt, die Seitenteile mit Laminierharz überzogen, die Kanten teilweise mit dünnen Streifen Glasmatte verstärkt, nach mehreren Wochen in der Ecke liegen lassen dann verschliffen und schwarz lackiert. Dann habe ich die Schüssel wieder zusammen geschraubt und eine Weile stehen lassen.
Danach habe ich ihn nochmal ca. 50 Akkuladungen geflogen, nun relativ problemlos bis auf einen neuerlich durchrutschende Freilauf und Austausch wie vorher. Irgendwann mochte ich nicht mehr und habe dem Heli die gesamte Elektrik und Elektronik ausgebaut, ihn dann leer beiseite gestellt. Jetzt brauchte ich den Rotorkopf des HK-450 GT wieder, der seine erste Flugsaison sehr gut überstanden hat. Bei der Gelegenheit habe ich auch den originalen KDS-Klapper-Klemm-Heckrotor wieder montiert, so daß der Heli jetzt mechanisch wieder im originalen Zustand ist. Menno, ist das eine "olle Möhre"... nur der wirklich gute 3500 KV Motor hat die ganzen Flüge bestens gemeistert.
Heute habe ich die olle Möhre verschenkt. Ein Kumpel meinte, das Chassis würde ihm gut gefallen und da hat er gleich den ganzen Heli bekommen
Wenn ich zusammenfasse, dann hatte der KDS 450 SV jede Menge Verschleiß, die ich bei mehreren, viel öfter geflogen HK-Helis nicht hatte. Das Alu von Rotorkopf und Heckrotor war beim KDS deutlich zu weich, dagegen ist das HK-Alu schon hart zu nennen. Mag sein, daß KDS heute besseres Material liefert, aber das Vertrauen ist weg. Der eine KDS-Heli hat in den 2 Jahren mit eher wenigen Flügen mehr Ausfälle und Pannen gehabt als meine restliche HK-Heliflotte zusammen seit 3 Jahren. Und das sind immerhin 5 verschiedene 450er Helis und ein 500er, die ich bisher nie wegen technischer Schwierigkeiten notlanden mußte. Die wenigen Abstürze waren alle meine Fehler.
Sicher sind die HK-Helis nicht perfekt. Bisher habe ich sie mit wenig Aufwand an Fremdmaterial immer so hinbekommen, daß sie zuverlässig fliegen. Meist genügten dafür schon die Align Kugelpfannen, beim zugegebenermaßen total veralteten HK-T500 mußte noch eine gute Taumelscheibe her und ein Starrantrieb. Oh ja, ab und zu hatte ich eine leicht krumme Rotorwelle, die ich tauschen mußte, und einmal fehlten die Paddel. Alles keine Katastrophe und mit verhältnismäßig geringem Aufwand an Geld und Bastelzeit zu richten. Übermäßigen Verschleiß hatte ich bisher bei keinem meiner HK-Helis, einer der 450er fliegt sogar noch mit seinem ersten Heckriemen - nach immerhin 3 Jahren! Ab und zu sind ein paar Lager fällig, vor allem am Heckrotor, an der Zwischenwelle, die dann leider immer komplett getauscht werden muß, seltener an der Rotorwelle.
Bei meinem eher soften, niedertourigem Flugstil hätte auch der KDS 450 SV eine kleine Ewigkeit halten müssen - hat er aber nicht. 1800 bis maximal 2300 Umdrehungen sind für heutige Verhältnisse doch nix.
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Es wird oft gesagt "das geht nicht". Bis Jemand kommt der das nicht weiß - und es einfach tut