Also klären wir mal die Dioden-Problematik!
Die ganze Empfänger-, Kreisel- und Endstufen-Blackbox arbeitet digital. Das heisst der FET auf dem Board kann den Motor nur mit Vollgas oder gar nicht laufen lassen.
Zum Fliegen wäre das aber ein bisschen unpraktisch. Mittlere Drehzahlen, also zum Schweben, werden erreicht, indem man den Motor ganz oft (mehrere Hundert oder Tausendmal pro Sekunde) ein- und wieder ausschaltet. Da der Motor (mit Rotor und allem) ein träges Gebilde darstellt, wird er die ruckartigen Schaltvorgänge nicht mittmachen und die Drehzahl wird irgenwo zwischen Maximum und Minimum liegen.
Jetzt ist es aber so, dass ein Elektromotor in erster Linie nichts anderes ist als eine grosse Spule. Wie wir aus dem Physikunterricht wissen, haben es aber Spulen nicht gerne, wenn man sie ruckartig abstellt.
Sie wird mit einer entgegengesetzten Spannung reagieren, weil sie bestrebt ist den Stromfluss aufrecht zu erhalten. Für die Matematiker unter euch lautet die Formel:
U = -L* di / dt
Also ist die Spannung proportional zur Stromänderung. Die Krasseste Stromänderung überhaupt ist das digitale ausschalten. Da wird die Spannung (theoretisch) unendlich gross. Die Energie holt sich die Spule aus dem Magnetfeld das der sie durchströmende Strom verursacht. Unendlich grosse Spannugen vertragen aber nur die wenigsten elektronichen Bauteile
und darum wird da eine parallele "Freilaufdiode" geschaltet. Diese Eliminiert diese Spannungsspitzen.
Schlaumeier werden behaupten, dass auch das digitale Einschalten eine krasse Änderung darstellt: Ja und nein, der Strom in einer Spule kann nicht Springen, das heisst beim Einschalten der Spule wird der Strom nur langsam grösser, weil die Spule die Energie da^zu verwendet ihr Magnetfeld aufzubauen.
Fazit: Spule einschalten kein Problem, Spule auschalten HOCHSPANNUNG!!! und wenn dann nur mit Freilaufdiode
Ich hoffe dieser Exkurs in die Elektrotechnik hilft dem einen oder anderen für ein besseres Verständnis.
Grüsse
MaC