Hi und schöne Grüsse aus Oldenburg !
Ich hab mir meinen ersten GFK-Heckprop selbst gebaut und das ohne aufwändige Formenherstellung.
Man benötigt nichts weiter als etwas Glasfasergewebe (ca 50g/m²), Sekundenkleber, eine scharfe Schere, Wachs oder anderes Trennmittel (Lederbalsam mit Bienenwachs), ein kurzes Stück Kohlefasergestänge 2mm² und einen orig. Heckprop.
So wird's gemacht: Man nimmt sich einen orig. Heckprop und schneidet dafür 4-5 Lagen Glasmatte zurecht. Diese werden in der Mitte gefaltet und mit zwei drei Schnitten mit einem Loch (für die Nabe) versehen.
Nun wird der orig. Heckprop auf der Vorderseite (die glatte Seite) hauchzart mit Trennmittel bestrichen. Darauf kommt dann die erste Lage, welche ebenfalls hauchzart an den orig. Prop angeschmiegt wird, bevor dann die zweite Lage darübergelegt wird.
Nun wird von der Flügelwurzel ausgehend in Richtung Flügelspitzen (wie schreiben mit einem Füller) Sekundenkleber aufgetragen.
Während die ersten zwei Lagen vortrocknen wird ein 4-5cm langes Stück Kohlefaser gespalten und in dünne Streifen geteilt. Zwei davon werden symmetrisch über und unter der Nabe aufgeklebt und sollen davor schützen, daß der Prop bei hoher Drehzahl umklappt wie ein Regenschirm bei Wind.
Danach folgen dann noch zwei Lagen Glasgewebe. Während des trocknens werden dann zwei 6mm lange Stücke Kohlefaser mit 2mm² zurechtgeschnitten und die Punkte für die Bohrungen auf dem neuen Prop markiert.
Nach dem trocknen wird der neue Prop vorsichtig (zur Not mit einem Taschenmesser) vom orig. Prop getrennt
und mit der Schere in Form gebracht. Dann werden zwei Löcher links und rechts von der Nabe gebohrt, in die die zwei, sagen wir mal Mitnehmer, eingeklebt werden.
Jetzt kann der neue Prop, der nur noch 1-2 Drittel wiegt, aufgesteckt werden und ist nach dem Auswuchten einsatzbereit
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Hier noch ein paar Kleinigkeiten, die mir beim Bau meines 1. Selbstbauprop aufgefallen sind:
1. Zwei Lagen bieten keine Stabilität. Erst ab 4 Lagen werden die geschwungenen Flügelhälften eigenstabil. Die Flügelwurzel bleibt weiterhin flexibel (bis sie durchbricht).
2. Wird zuviel Trennmittel verwendet, wird es beim Auftragen des Klebers mit in die Glasmatte einmassiert. dadurch ergeben sich nicht-klebende Lochregionen innerhalb des Flügels, die die Stabilität beeinträchtigen. Deßhalb nur hauchzart auftragen.
3.Im Nasenbereich sind die Schichten nicht exakt zusammengekommen, weil die Kohlefaserverstrebungen Platz einnehmen. Nächstes Mal genauer andrücken, bevor der Sekundenkleber das Gewebe versteift und keine Korrektur mehr zuläßt.
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Fazit: Toller Propeller, weil..
..geringeres Gewicht -> bessere Zusammenarbeit mit Gyro
..geringere Kosten (< 1 Euro + 1 AS)
..chickeres Outfit
..dünneres Blatt -> weniger Verluste
Einziger Nachteil: Weniger Crashresistent als Walkera-Plastikprop.
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So. Zu guter Letzt ist noch zu sagen, daß ich wahrscheinlich lieber Kohlefasergewebe benutzt hätte, da dies noch leichter und torsionsfester ist. Hab ich im Moment aber nicht zu Haus und der GFK-Prop gefällt mir, weil er von Haus aus weiß gefärbt ist und transparent leuchtet.
Leider hab ich keine Kamera mehr und kann demnach keine Fotos schicken. Ich denke aber die Beschreibung verrät, wie einfach das ist. Man muß nur ruhig arbeiten können, wie ein Archäologe
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Zum Thema Epoxy:
Eine erste Testversion habe ich mit 5min. Epoxyharz herstellen wollen. Da ich das Einstreichen aber in 5min. nicht geschafft hab. sind nur 2 gummiweiche, labberige Lagen entstanden. Erinnert ein bißchen an diese Art von Fensterdekoration, die auch aus Gummi ist und ohne Kleber an Fliesen und Fensterscheiben haftet
Irgendwie hab ich noch nicht den richtigen Umgang mit Epoxy gefunden
Wer Anregungen und Fragen hat, ich würde mich darüber freuen, euer Styro-Alex.