Das tut man so ja auch nicht.
QR sind QR und keine Landeklappen. Landeklappen sind innen und erhöhen den Auftrieb und den Luftwiderstand, ohne die Längsstabilität kritisch zu beeinflussen. Der Grund liegt in der damit künstlich erzeugten positiven Schränkung der Tragfläche. Das erzeugt Stabilität.
Wenn man hingegen die QR nach unten fährt, erreicht man genau das Gegenteil. Die Flächen werden negativ verschränkt und man verliert z.T. massiv an Längsstabilität und das Risiko eines Strömungsabrisses steigt sprunghaft an. Lediglich die unsäglich schlechte Oberfächenqualität des Formschaums verhindert das hier. Macht einfach mal eine Folie auf die Fläche und senkt dann nochmal die QR. So schnell könnt ihr nicht "Strömungsabriss" sagen, wie die Kiste runterfällt!
Generell macht man das so - wenn schon: QR werden grundsätzlich nach OBEN gefahren und nun kann man den Gleitwinkel damit ebenfalls vortrefflich steuern, weil man den Anstellwinkel beim Einschweben nun viel steiler wählen kann als vorher.
Mancher mag nun ins Grübeln mommen, weil bei den Großen die Landeklappen aber doch nach UNTEN fahren. Ja eben, die Landeklappen eben, die liegen ja auch innen. Merke: Es ist - etwas überspitzt gesagt - leidlich egal, ob nun die Landeklappen innen nach unten fahren, oder die Querruder aussen noch oben. Für die Schränkung ist es wurscht. Da ist nur wichtig, dass die Auftriebsverteilung über die Spannweite stets elliptisch ist und nicht umgekehrt. Ellipse ist stabil, eine konkave Auftriebsverteilung ist jedoch höchst instabil*. Lediglich die Oberfläche des Schaums verhindert hier in diesem Fall das Schlimmste. Aber das kann sich auch schlagartig ändern. Bei Seitenwind z.B. und wenn die T. schon langsam ist. Dann kann ein Nachkorrigieren der Fluglage schon das Aus für die geradenochso anliegende Strömung bedeuten. Man macht da halt ne Gratwanderung. Dagegen gibbs nix zu sagen, der Zweck heiligt die Mittel. Aber man sollte halt wissen, was man da tut und man sollte das vor allem nicht unkommentiert dastehen lassen, weil es eigentlich ein Ausnahmefall ist. Der Nachbar - oder eben der nächste Anfänger, der hier neugierig liest - mit dem foliebespannten Modell fiele mit dieser Konfiguration nämlich alle Nase lang vom Himmel. Und das wollen wir doch nicht, oder?
Also: Versucht in eurem speziallfall mit den Schaummodellen folgendes: So wenig wie möglich und so viel wie geradeeben nötig. Und probiert ruhig auch mal die andere Variante: QR nach oben und dafür stärker am Höhenruder ziehen. Die Motorleistung muss hierbei ebenfalls gedrosselt bleiben. Vorteil: Wenn irgendwas sein sollte, ist die Nase schon nach oben gerichtet, der Motor zieht den Flieger also automatisch aus der Gefahr. Auch nicht zu verachten. Aber zugegeben: diese Konfig will geübt sein, ehe sie sitzt, hat aber eben den Vorteil, dass der Flieger stets bestens steuerbar bleibt und der Motor im Notfall die Kiste nach schräg oben reißt.
Achja, apropos Motor: Die Kiste ist genau dann komplett richtig eingestellt, wenn es egal ist, ob man nun viel oder wenig gas gubt. Das darf weder zum Wegsteigen, noch zum Absenken führen. Hierzu muss alles passen: Der Schwerpunkt, die Einstellwinkeldifferenz und der Motorsturz. Der Motorzug spielt im Flug eine weniger wichtige Rolle, das ist vor allem beim Start wichtig. Und achtung: Bei diesen 3 Parameter war NICHT die Rede von Beimischungen an der Funke! Das ist nicht der richtige Weg, weil damit lediglich der Flieger geradegelegt wird, aber wegsteigen tut er trotzdem. Verhindert man auch dies noch, würde er sich nach einem schnellen Gasherausnehmen fast einen Looping machen.
Wer's net glaubt, kanns gern ausprobieren. Es ist das herumdoktorn an den Symptomen, aber die Ursachen (siehe oben) sind immer noch falsch eingestellt.
Wie man das alles nun richtig einstellt? Kann man überall in einschlägigen Foren nachlesen. Macht das erstmal und wenn dann noch konkrete Fragen sein sollten, treffen wir uns wieder hier.
*wir wollen das jetzt nicht vertiefen, wer sich näher dafür interessiert, mag sich in den einschlägigen Foren und Wikis schlau machen. Das ist halt der Unterschied zur Helifliegerei: Um das Teil, das den Auftrieb liefert, müssen wir uns nicht wirklich kümmern - nur darum, wie man es ansteuert. Bei der Fläche ist das "obenbleiben" dagegen um einiges diffiziler, weil direkter und weil die Geschwindigkeiten nun viel stärker in's Gewicht fallen. Ein gewisser Herr Heckenschneider
mag sich erinnern, wie ich ihn angegangen bin, als er meinte, die Helifliegerei sei doch die Krone von allem. Seh ich immer noch nicht so. Im Schnitt fallen die Flächenpiloten doch genauso häufig runter. Nur macht man beim Heli halt immer gleich einen Fall des Bedauerns draus, was ich absolut nicht verstehen kann. Was ist da anders oder schlimmer? Wenn ein Flieger (non-EPP) runterfällt, ist es nicht selten Totalschaden. Der Heli fliegt aber eine Stunde (oder gar schneller) wieder weiter. So what? Wenn man einfach mal dem Vergleich folgendes zugrunde legen würde: Auf jeden Start MUSS auch eine GELUNGENE, also SAUBERE Landung folgen, dann sähe manches doch gleich ganz anders aus, nicht wahr? Und wenn es darum geht, in beiden Disziplinen Höchstleistungen UND Zuverlässigkeit zu fordern, dann haben BEIDE Seiten in meinen Augen ihre Herausforderungen, wo ich weder hier noch dort sagen könnte "hey, das ist aber doch jetzt signifikant einfacher!"
Wenn man seinen Heli mal schweben kann, dann kann man sich schonmal langsam und in aller Ruhe weitertasten. Aber bei der Fläche kann man NICHT nur "ein bisschen landen". Man kann ja auch nicht "ein bisschen schwanger sein", nicht wahr?
Beim Heli geht aber genau das recht gut, wie all die Hilfskonstruktionen beweisen, die wir schon bewundern durften.
Seisdrum, ich wollte nicht erneut diese Diskusion entfachen, nur darauf hindeuten, dass auch dieses Thema so seine "Reize" hat und dass ich da weder damals, noch heute die Hand umdrehe, was "schwieriger" zu fliegen ist. Ich z.B. kann nämlich in beiden Disziplinen nichts aussergewöhnliches. Ich bemerke meine Grenzen in beiden Disziplinen und ich sehe: Einem 3D-Piloten könnte man auch einen Shocky mit Verstell-Prop in die Hand drücken, kurze Zeit später macht der damit ähnlich verrückte Dinge wie mit dem Heli - soweit es die Grenzen der Physik halt zulassen. Ich würde es Talent nennen... und ihr?