Es gab einen Schlüsselsatz hier und ich füge noch einen hinzu. Zuerst der Schlüsselsatz von Al:
Zitat:
MSR fliegt bei Knüppelmitte eigenstabil wie ein Koax, kann aber bei Bedarf sehr schnell werden.
Der 4#3 muß im Schwebeflug immer kontrolliert werden, sonst schmiert er sehr schnell ab, wie ein richtiger Heli eben.
Das ist mal der grundlegenste Unterschied und löst folgenden Effekt aus: Der MSR ist das Fun-Gerät schlechthin, aber der Lerneffekt bezüglich Kontrolle aus allen Richtungen und Reflexe bleibt begrenzt.
Der 4#3B-V2-DBL hingegen ist das Winz-High-Tech-Gerätchen schlechthin. Aber halt schwerer und daher nicht ganz so unempfindlich wie der Blade. Doch das höhere Gewicht macht ihn auch ruhiger und schon am ersten Tag sollte man ihn seelenruhig vor sich schweben lassen können. Rundflug (oder Achten, egal) ist dann schon etwas fordernder, da es nicht wirklich so etwas wie eine Steuerpräzession hat, der MSR hingegen hat eine mehr oder weniger gute.* Aber mit ein bischen Übung gelingt auch das.
However, wenn man auch im Winter seine Reflexe trainieren/verbessern will, ist der 4#3 die bessere Wahl. Wenn man möglicht viel Fun ohne gelegentliches zurechttrimmen des Kopfes haben will, dann ist der Blade die richtige Wahl.
Ich persönlich empfehle jedem, der im Sommer wieder die großen Helis fliegt, den 4#3. Der hält definitiv die Reflexe besser auf Zack. Den MSR würde ich dann als Zweitheli empfehlen. Der 4#3 könnte übrigens auch draußen die Nase vorne haben, wenn es nicht so ganz windstill ist. Die deutlich höhere Kreisflächenbelastung und der mit zackigen ~4000U/min rotierende Rotor sorgen durchaus für Ruhe, selbst wenn die Luft noch nicht absolut ruhig ist. Schon zu 4#3A-Zeiten flogen er an durchaus windigen Tagen - wenn man es kann, der 4#3B kann es erst recht.
Doch nun zum zweiten Punkt, der eigentlich genauso schwer wiegt wie der erste: Sucht euch doch eure Heli nicht immer nur nach irgendwelchen, oft nicht wirklich wichtigen "technischen" Kriterien aus. Ob ein Heli was taugt, merkt man recht schnell in der Community. Da muss man nicht auch Jahre später nochmals und wieder und immer wieder alles erneut hinterfragen. Von BEIDEN Helis ist beim einen schon lange und beim anderen seit hinreichend vielen Monaten bekannt, dass sie excellente Flieger sind. Also kann ich doch auch mal Geschmack und Einsatzzweck entscheiden lassen! Einsatzzweck hatten wir gerade und wenn das nicht für eine Entscheidung sorgt, dann eben Geschmack. Für den 4#3 gibt es eine unüberschaubare Menge Zubehör, Tuning und vor allem auch Scalerümpfe. Ich würde sagen, bezüglich der Langzeitmotivation und seiner modularen Bauweise hat der 4#3 eindeutlich die Nase vorne: 2 BL-Motoren mit 2 Reglern, 2 Digitalservos (jaja, man glaubts ja net!
) und einer 2G4-Einheit mit gut funktionierendem Gyro. Der Kopf ist aus Alu und das Chassis in mindestens 2 Ausführungen erhältlich. Aber dank dieser offenen Kontruktion kann man den 4#3 jederzeit mit etwas geschick auch umstricken, wenn nötig, um ihn mit jeder erdenklichen Zelle zu bestücken oder einfach nur, um ein bisschen zu tunen und zu basteln. Das geht mit dem MSR meines Wissens nicht, bzw. nur teilweise - wenn überhaupt. Ausserdem hätte der MSR mit Zelle wieder dieselben Probs wie der 4#3A mit Bürstenmotoren.
Mein persönliches Fazit: am liebsten hätte ich BEIDE Helis. Wirklich! Aber da man sich halt meist entscheiden muss, habe ich den 4B100 als Bell47G. Das entspricht dem 4#3B V2 DBL, nur eben als Scale. Und ich bin froh, dass ich da noch zugeschlagen hatte, denn HeliPal.com hat ihn nicht mehr im Programm.
Ersatzteile gibbs aber noch. Sollte die Zelle aber mal unansehnlich geworden sein, dann baue ich eben die Hardware aus und stecke alles in den Frame des 4#3A (hab ich noch hier liegen) und stülpe einfach eine andere Zelle über - es gibt mittlerweile bald jedes beliebte Vorbild für den Knilch - bis hin zu meiner heißgeliebten Sikorski.
Kurzum: Der MSR ist in sich eine wirklich tolle Sache, aber mehr als rumfliegen (mit begrenztem Lerneffekt wegen koaxähnlichem Schwebeverhalten) wird kaum drin sein. Der 4#3B V2 DBL funktioniert ebenfalls trefflichst, ist aber fordernder - was ich jedoch eher als Vorteil sehe. Wer schon einen Heli flog, kommt locker damit klar. Und darüberhinaus ist die Welt, die man mit einem 4#3 betritt, einfach riesig. Es ist halt ein Kultobjekt wie der 450er Rex - man findet alles Mögliche, weil das Konzept eben so flexibel ist.
Ergänzung: alles gesagte schließt nur den V2 mit Dualbrushless ein, der hier in D. noch meistverkaufte V1 mit nur einem BL taugt nicht wirklich. Durch das Mehrgewicht des BL (Motor und Regler) steigt das Drehmoment und das ist dann für den Bürstenmotor zuviel. Daher hatte man auch das Heck auf BL umgerüstet und seitdem geht alles.
Achtung: Kauft keine Billigstakkus! Es ist wichtig, dass die Akkus eine gute Spannungslage haben, da 1s nicht wirklich der Kracher ist. Wenn die Akkus gut sind, ist alles in Butter, aber wenn nicht, kommt es durch den Spannungseinbruch zu einer Kettenreaktion, die mit einem üblem Heckdreher endet. Wer trotz amtlicher Akkus Heckprobleme hat, sollte seine Akkus vor dem Flug auf der Heizung anwärmen, das wirkt Wunder.
Apropos, meine Akkus sind voll! Ich geh mal einen M.A.S.H. Einsatz fliegen.
*Steuerpräzession: schiebt man den Knüppel ein bisschen vor, fliegt der Heli langsam, schiebt man weiter vor, wird er schneller - und zwar möglichst linear zur Knüppelbewegung.