Dateianhang:
Gestänge1.jpg [ 100.18 KiB | 9590-mal betrachtet ]
Versuchen wir uns also mal dieser speziellen Anlenkungsform vorurteilsfrei zu nähern, denn hierzu
geistern allerhand Märchen (anders kann man es nicht sagen) in den Foren. Von "zu schwer" über "hat
Spiel" bis hin zu "suboptimal weil falsche Hebel" gibt es fast nichts, das man ausgelassen hat. Aber was
wirklich Fakt ist, ist dies:
- Keine Biegebelastung auf die Servos und speziell deren Lager (Hier wären sogar Billigservos ohne
Kugellager absolut legitim, sofern alles andere ok ist)
- Kein Spiel - jedenfalls auch nicht mehr als bei einem "Direktanlenker". Die beiden Stangen sind stets
minimal gegeneinander verspannt, wodurch jegliches Spiel eliminiert wird
- Weitere Über-/Untersetzungsmöglichkeit im Weg zur TS (besonders bei FBL gut). Dass man die
Gestänge nur parallel führen dürfe, ist ein zwar hartnäckiges Gerücht, aber es es belibt eben ein Gerücht.
Selbst wenn man die schrägst möglche Einhängungsgeometrie verwenden würde, bekäme man die
geometrische Verklemmung nicht innerhalb des Arbeitsbereiches mit. Sie ist zwar da, aber geometrisch
bedingt merkt man davon über den Drehbereich der Servos nichts. Sie lassen sich stets von Anschlag zu
Anschlag weich durchdrehen.
Fazit: Ein PP-System macht unsere Anlenkung nur komfortabler. Die Servos werden geschont (Die Lager
darin, das Getriebe natürlich nicht) und die Übersetzung ist so, wie wir sie brauchen. Das kann, je nach
Flugstil, Einsatzzweck oder System (Paddel oder FBL) durchaus unterschiedlich sein. Das soll nicht
heißen, Direktanlenkun wäre schlecht. Die hat auch ihre Vorteile. Ich verwehre mich nur gegen die
Vorurteile gegen PP-Anlenkungen, das ist alles.
Doch zurück zur Montage. Wir beginnen stets mit einem der beiden Gestänge, drehen es schonmal etwa
auf Länge und hernach das Zweite, ebenfalls auf EXAKT die gleiche Länge. Mit exakt ist gemeint: Auf
eine Umdrehung genau. Wir erinnern uns: Die Ringe der Pfannen müssen immer nach aussen schauen.
Ein Ring nach innen und einer nach aussen ist großes Pfuipfui.
Nun prüfen wir, ob wir mit der
gewählten Länge hinkommen oder nicht. Dazu genügt es, wenn wir die gestänge auf die Kugeln drücken,
sie müssen zunächst nicht mühselig ein, und wieder ausgeklipst werden. Und schon gar nicht dürfen wir
Einen einklipsen und den Anderen passen danach einstellen. Gaaanz schlechtes Kino! Es werden immer
BEIDE gleich lang eingestellt, bis es passt. Es mag dabei schon sein, dass man eine minimale
Abweichung (ich rede von
weniger als einem Millimeter!) in Kauf nehmen muss, das macht nichts.
Wenn beide aufgeklipst sind, dreht man am Servo und wenn das wie normal dreht, ist auch alles in
Ordnung. Ich sagte ja bereits: eine minimale Verspannung ist gar nicht von Nachteil.
Das machen wir
nun mit allen drei TS-Anlenkungen und freuen uns, weil der heli jetzt schon über die Hälfte
zusammengebaut ist.
Dateianhang:
Heck1.jpg [ 46.42 KiB | 9590-mal betrachtet ]
Schauan, schau an, schon gehts ans Heck. So etwa sollten wir beginnen. Der Stützring in der Mitte
kommt nochmal runter, nicht irritieren lassen. Der Punkt ist der: Wir müssen das Heckrohr beim
Zusammenbau des Gehäuses mit einbeziehen, da sonst der Zapfen schier nicht mehr reinzubekommen
ist. So stehts ja auch in der Anleitung. Das mit den Lagern und den passenden Schrauben wisst ihr ja
jetzt schon im Schlaf, keine Notwendigkeit, da drauf einzugehen. Lediglich das mit den beiden schwarzen
M3-Muttern, da bin ich auch nicht ganz im Bilde. Ich habe sie schlicht nicht gebraucht und ich finde auch
keinen Punkt im Plan, wo sie einzusetzen wären. Möglicherweise sind die nur ein Relikt aus früheren
Versionen - egol.
Dateianhang:
Heck2.jpg [ 71.24 KiB | 9590-mal betrachtet ]
Wir montieren nun GLEICHZEITIG mit dem Pitchslider den Umlenkhebel auf der Unterseite. Das muss so,
weil sonst die Kugel nicht ins Gegenlager des Sliders mehr einfädeln kann. Auch hier wieder darauf
achten: Auf beiden Seiten des Umlenkhebellagers Beilagscheiben einsetzen. Und nun wieder was
interessantes, das ich bisher auch nur vom Gaui kenne (was nichts heißt): Die Welle hat je ZWEI, also
VIER Madensenkungen! Aber nur zwei Madenschrauben an der Zentralnabe. Wassndattnu?!
Jaanz simpel, aber nichtsdestotrotz sehr raffiniert: Wenn man die äusseren Löcher wählt, hat man das
Heck bereits fertig auf Vorspur eingestellt - stehts davon ausgehend, dass der Umlenkhebel und das
Servo genau mittig stehen. Wählt man die inneren Löcher, steht auch das Heck genau auf 0°. Ich als
alter Normalmodeflieger (zumindest im Paddelmodus) wähle also die äusseren Löcher. Andere mögen da
eher die 0°-Einstellung bevorzugen, das bleibt jedem selber überlassen. Aber schön, dass man diese
beiden Grundstellungen endlich mal fertig definiert hat und man nicht erst selber rumprobieren muss.
Man kann natürlich auch auf die äussere Stellung gehen, um das Plus an möglichem Verfahrweg hinzuzu-
gewinnen - auch das ist eine Motivation.