Walter, diesmal bin ich gar nicht einverstanden.
Gerade auf einen geschlossenen Flügel kannst du draufbeppen was du willst, total egal.
Und gerade auf einer offenen Fläche - je offener, desto mehr - macht Papier erst richtig Sinn!
Und erst recht, wenn ich sehe, dass die Fläche jetzt schon durchhängt. Schätze, der Bau war
schon jetzt nicht so, wie er sein sollte.
Mit Papier sollte sich das beheben lassen, mit Folie geht es kaum ohne die angesprochenen
Stege. Und das wäre dann die teuerste Lösung.
Ich finde, sowas kann man ruhig auch mal so getrachten: Diese Modelle kann man alle auch
sehr billig fix und fertig kaufen. Aber es ging hier ja wohl auch um's selbermachen und vielleicht
auch eine Portion "wie das früher mal war". Oder liege ich da total falsch? Und sicher ging es
auch um die Kosten. Also wieso dann dieses ganze Rumgezipfle? Mach Papier drauf und dann
ist die Fläche stabil. Was den Alltag betrifft, da macht man sowieso Schutztaschen zum Transport
drauf, dann passiert auch nix.
Und was den "vergessenen" Spannlack betrifft: Über die 20 Euro, die da der ganze Liter kostet,
brauche ich keinen Wind machen. Das reicht für den ganzen Flieger und wahrscheinlich nochmal
einen. Für 20 Öcken bekomme ich alternativ wieviele Meter Folie und Holz für Stege? Immerhin
diagonal ausgeschnitten und doppelt. Ich würde mal sagen, das reicht hinten und vorne nicht.
Nein, ich bleibe dabei, Papier ist sicher nicht die einzige Möglichkeit, aber imho immer noch die
attraktivste - sowohl statisch wie auch kostentechnisch. Und auch reparaturtechnisch ist das lange
nicht so wild. Ich habe das des öfteren repariert und das sieht man auch nicht deutlicher wie
eine reparierte Folie. Im Gegenteil: Bei Papier kann man - etwas Geschick und guten Willen
vorausgesetzt - die Reparatur nahezu unsichtbar in's bestehende Finish einbetten - speziell wenn
man eben nicht auf Hochglanzoptik getrimmt hatte. Bei Folie ist das ein Flicken und den wird man
immer sehen und da kann man auch nichts mehr dran ändern.
Kurzum, meine Erfahrung sagt mir immer noch: Papier mag etwas aus der Mode sein, aber das macht
es deswegen trotzdem nicht schlechter. Und wegen Bequemlichkeiten musste schon oft das Bessere
dem Schlechteren weichen - wäre ja nicht das erste Mal.
Tip: Ich würde alle Lackschichten mit der Schaumstoffwalze aufbringen. Bei Seidenmatt geht das
gut und vor allem: WENN dann doch mal eine Reparatur anstünde, kannst du so vergleichsweise einfach
eine letzte Schicht über die ganze Fläche ziehen und es wird wieder haargenauso aussehen wie beim ersten
mal. Ausserdem kann man mit der Walze den Farbauftrag ziemlich gut kontrollieren und man kann sogar
etwas ähnliches erzielen wie das, was der Lackierer "Beispritzen", also einen natlosen Übergang nennt.
Fazit: Mag sein, dass ich da allein dastehe, aber ich finde, eine Papierbespannung und ein Doppeldecker,
das hat was.
Aber diese Meinung muss man ja nicht teilen - auch klar.