Zitat:
Ja los mensch!
Hab ich eigentlich längst 100x erklärt. Aber weil du's bist.
PMGs zu verwenden, heißt nichts anderes, als den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben! Denn je mehr der statischen Kräfte du per PMGs eliminierst, desto größer werden die dynamischen Widerstände und das sind die weitaus schlimmeren!
Um einen sich rotierenden Körper aus seiner Ruhelage (Rotationsebene) zu bewegen, bedarf es um so mehr Kraft, je schneller dies geschehen soll und je mehr Masse am rotieren ist.
Da dem Gyro nun aber gerade die Stellgeschwindigkeit als schnelle Antwort auf einen gegebenen Impuls wichtig ist, ist es absolut kontraproduktiv, wenn man das Heck "aufbleit" und das auch noch in Rotation versetzt.
Diese ganzen "PMG-Demo"-Videos, die du ganz sicher auch längst gesehen hast, dokumentieren witzigerweise nicht nur die positive Wirkung der PMGs, sondern auch die weitaus schwerwiegendere negative Wirkung: Wenn du mal die Zugwaage beobachtest, wenn das PMG so schwer ist, dass statisch kaum noch Last zu sehen ist, wirst du auch sehen, wie die Kräfte sprunghaft ansteigen, wenn der "Demonstrant" das Heckgestänge bewegt. Dabei bewegt der das Gestänge noch unendlich langsamer, als es das Heckservo tun würde. Aber je schneller, desto stärker die Gegenkraft! Das kann man rein physikalisch beweisen und die ganzen Demovideos pro PMG zeigen auch genau diesen negativen Effekt, aber keiner kapiert, was es damit auf sich hat!
Man kann das 1:1 auf einen Sprung in's Wasser übertragen: Wenn du aus einem Meter Höhe, also langsam, reinspringst, ist das Wasser dein Freund. Alles ist smooth. Und jetzt spring mal von einer 30m-Klippe rein und du überlebst es nur, wenn du alles perfekt richtig machst. Kommst du falsch auf, brichst du dir alle Knochen, weil das Wasser bei der Speed hart wie Beton scheint.
Und beim Heck ist es exakt genauso. Du magst da noch so oft dran ziehen, du bist einfach zu langsam. Aber schlag mal gegen das Gestänge, dann schreist du! Das Heck ist deswegen aber trotzdem nur eine Winzigkeit ausgeschlagen. Und für das Servo ist es genauso: Alles schnelle wird ausgebremst, nur langsam geht noch. Das ist nicht wirklich gut. Wenn du bereits an einem Heli PBGs hast, kannst du das, was ich sage, auch exakt selber ausprobieren.
Der Grund, warum viele meinen, es wäre trotzdem ok ist zum einen der Umstand, dass sich auch die statische Masse am Heck erhöht hat und schnelle Regelimpulse sowieso nicht viel nutzen würden. Und zum Anderen ist vielen gar nicht bewusst, dass es nicht wirklich so abartig hoher Stellgeschwindigkeiten bedarf. Der schnelle Antritt eines Servos ist viel wichtiger und der liegt allein schon in der Digitaltechnik begründet.
Es macht kaum einen Unterschied, ob ein Servo nun 0.1s oder 0.05s auf 45° braucht, beides ist hinreichend schnell.
Ich verwende seit Jahren keine PMGs mehr, sondern achte stattdessen nur noch drauf, dass mein Heckservo
kräftig ist. Dabei muss es noch nichtmal besonders schnell sein (alles >=0.1s ist bereits ziemlich gut!), da jedes dieser für teuer Geld erworbenen Highspeedservos nur einen glücklich macht: Den Händler! Ihr ledert ohne Reue bis zum VIERfachen dessen ab, was eigentlich nötig wäre - wieso? Weil es alle so machen? LOL
Klar, diese Superservos funktionieren schon, aber genaugenommen ist von den zugesicherten Eigenschaften im Heckbetrieb, für die man so teuer bezahlt hat, nur noch wenig übrig.
Der Vorteil dieser abartigen Speed kommt NUR dann zum tragen, wenn die Servos NICHT bereits am Limit der angegebenen Stellkraft betrieben werden!
Im Klartext heißt das, dass um die Mitte herum, also beim Schweben, noch gut Speed da it. Aber sobald das Heck stärker ausgelenkt werden muss, wird es zäh. 3,5 Kilo sind afaik wirklich schnell erreicht an einem 600er oder gar 700er.
Was macht man dann, wenn es doch nicht so gut geht? Man bekommt sofort den "richtigen" Hinweis, das Servo weiter innen einzuhängen - und tatsächlich, dann geht es wieder. Wieso? Weil nun über den kleinen Weg die Kraft da ist, die man braucht und wegen der Höllenspeed ist das Servo selbst dann noch schnell genug.
Aber wie schon oft erwähnt, ein Servo, das einfach doppelt so stark ist und nicht so schnell, leistet im Endeffekt genau das Gleiche zu einem Bruchteil des Preises. Das ist berechenbar und man kann das auch in der Praxis beobachten.
Ein Anhang noch: "Früher" wurden die Drehraten am Heck über große Ausschläge am Knüppel erzielt und das Servo musste sehr kurz eingehängt werden, damit es noch steuerbar blieb. Deswegen reichten normalschnelle Servos nicht mehr. Dazu waren die auch oft noch analog, was einen weiteren Nachteil mit ins Spiel brauchte. Aber das ist schon seit Jahren Historie! Jedes Digiservo, das nicht gerade langsamer als 0.15s ist, ist geeignet, eine gute Heckperformance zu liefern, sofern es nur kräftig genug ist. Man kann es dann einfach eins weiter aussen einhängen und schon geht die Post ab. Denk doch einfach mal nach, dass es schietegol ist, wo man wieviel untersetzt. Am Ende zählt nur eins: Ein Servomotor, der Kraft hat. Denn hohe Drehraten werden heute direkt am Gyro oder Stabi eingestellt, längst nicht mehr am Sender. Daher braucht man nicht mehr diese affenschnellen Servos, die auch dann noch halbwegs flott sind, wenn man sie weit innen einhängt. Damals war das richtig aber heute machen die Hersteller/Händler nur noch ihr Geschäft damit.
Fazit: Die Händler/Hersteller haben kein Interresse, den wahren Sachverhalt aufzuklären und die meisten Piloten machen einfach nur nach, was ein paar bekannte Piloten vorbeten. Aber die Fakten sehen längst anders aus. Du magst dich nun entscheiden: Entweder ein normales Digi für normales Geld mit angemessenen Werten oder zu zahlst dich halt dumm und dusslig. Mir doch egal, ist dein Geld.
Ich kann dir nur sagen, was ich seit Jahren mit Erfolg praktiziere. Heckprobleme habe ich schon seit Jahren nicht mehr und ich habe noch nie mehr (aber auch nicht weniger!) als ~30 Euronen für meine Servos bezahlt! Für eines dieser Servos da oben bestücke ich meinen Heli komplett!
Lass dir das mal auf der Zunge zergehn.
So, zugetextet. Und wenn du gelesen hast, frage ich dich ab.