Heli zusammenkloppen und nen Flieger so aufbauen dass er ordentlich fliegt, sind zwei ganz verschiedene Paar Stiefel. Und wenn du 100 Helis zusammengeschraubt hat, weißt du über Flieger auch nicht mehr, als du bereits vor dem ersten wusstest.
Schachtmaße: Unmöglich den zu messen. Ist aber auch egal, ich habe hier 4 verschiedene Akkus und alle gehen rein. Der Schacht ist hinten größer als vorne. Du musst also nur vorne UNTEN den Steg mit der Dremel etwas abnehmen. Das geht in Sekunden und falschmachen kann man dabei eigentlich nix. Zuviel abgenommen? Klebste einfach ein Stückchen Klettband vorne an den Akku und schon sitzt es wieder.
Akkugröße: Da der Flieger weit schwerer ist als angegeben, würde ich irgendwo bei 3000+ bleiben und da halt eine gute Marke vom HK und fertig. Wichtiger als die Maße ist doch ein gutes PLV und die passende C-Zahl. Bei dem 850W-Motor mit 50A-Regler würde ich sagen, 25C bei 3000mAh sollten ausreichend sein. Das wären 1KW Dauer vom Akku, also kein Stress und ein gutes Gewichts/Kapazitätsverhältnis.
Gewicht: Ich vermute stark, dass FMS die Dichte des EPO vergrößert hat! Der Flieger ist geschätzte ~400g schwerer!
Das merkt man auch beim Drucktest. Das ist kaum weniger als beim Blizzi, dem Klassenprimus in dieser Disziplin.
Das Fluggewicht wird mit 1600g angegeben unter Verwendung des 2200mAh-Akkus. Leer wären das dann knapp 1400g. Fakt ist aber 1800g LEER. Mit einem 3000er würdest du dann bei etwa 2100g landen.
Aber keine Bange, das macht nix, er liegt damit satter in der Luft und dank LK wird er trotzdem langsam.
Und hier noch die paar Sachen, die ich gemacht habe:
- Erste Amtshandlung: Alle Sticker und Klebstreifen nachdrücken. Im Eifer der Serienproduktion haben die flinken Chinesinen kaum die Zeit, jede Kante sorgfältig anzupressen. Das sollte von uns nun als erstes nachgeholt werden, um zu vermeiden, dass man im späteren Verlauf die Kanten eines Stickers erfasst und umrollt. Das klebt nie wieder und schaut mit all dem Dreck dann unschön aus.
- Propeller: Kanten verschleifen! Durch die Herstellung hat besonders die Vorderkante einen deutlichen Grat. Der sorgt für das vernehmliche Propellergeräusch, das man auf den ganzen Videos hört.
- Spinner: Am Spinnerboden ist der Zentralzapfen länger ausgebildet. Schleift man den runter, kommt der Spinner näher an die Motorhaube und statt 8mm hat man nur noch 2-3mm.
Den Rundlauf richte ich nach den Blades. Mit Finger langsam an den Propellerkreis während man durchdreht. So findet man das Blatt, das am nächsten ist. Dann mit Gefühl den Spinner auf der Welle dagegendrücken, bis der Propellerkreis sauber in einer Ebene läuft.
Kann sein, dass der Spinner dann immer noch ein bisschen eiert - ignorieren. Der Propellerkreis ist das Wichtigste.
- (U)BEC: Wer nicht mit Goldies fliegt, muss noch Stecker umlöten. Dabei sollte man - je nach Vorhaben - bereits an eine eventuelle Stromversorgung von Soundmodulen beachten oder auch - und das empfehle ich dringend - für ein zusätzliches BEC. Ich als 35MHz-Flieger habe da wahrscheinlich kein Problem, aber bei 2G4 könnte die Spannung im Schnellflug (höchste Ruderlast) weiter einbrechen, als der 2G4-Rx erträgt. Es reicht ja schon, wenn man irgendwo noch einen kleinen 4s-fähigen Regler rumliegen hat und an dessen BEC hängt man den Rx. Alles andere bleibt am großen Regler.
Wer seinem Flieger was Gutes tun will, der hängt allerdings alles RC an ein potentes BEC und stellt damit sicher, dass die Servos auch ordentlich Power haben, wenn sie ihn brauchen. Glaubt mir, das merkt man!
- Ruder: Alle Ruder müssen "gebrochen" werden. Also ein paar duzend Mal von einem Anschlag zum anderen biegen und an den Anschlägen dann bitte KEINEN Druck ausübern, sonst reißt die Klappe ab. Sollte das dennoch versehentlich passieren, den mitgelieferten Kleber zum wiederankleben verwenden.
- Anlenkungen: Als erstes sehr sorgfälig einen passenden Bit für die kleinen Schrauben auswählen, da die ziemlich Kraft benötigen. Durchrutschen wäre tödlich. Das gilt natürlich für alle Schrauben, aber bei den kleinen der Anlenkungen ist es besonders kritisch.
Achtung auch bei den Klips. Es wurde berichtet, die brächen leicht. Klar, wenn man sie nicht einklipst! Die halten nur, wenn der Stift auch in die Gegenzunge sauber einrastet! Afaik gibt es keine Grund, die zu ersetzen.
Auch die Rudergestänge sind allemal stabil genug, die Ruder zu verbiegen.
Achtung: beim Servo ins vorletzte und beim Ruderhorn ins äusserste Loch einhängen. Hängt man überall aussen ein, schwächt man das Servo.
- Spornrad: Kann man so lassen wie es ist. Sollte das getriebe doch mal grätschen, ist das kein Drama: Schraube raus und vorsichtig den Block mit Schraubenziehern raushebeln, er ist nur am Boden fixiert, das muss man überwinden. Danach kann man problemlos das Servo wechseln.
- HR und SR-Gestänge: Hier kann es knifflig werden. Als erstes die beiden Servo-Schrauben gegen etwas längere tauschen. Die sind so kurz, die drehen im nu durch. Dann hinten die beiden HR-Gabelköpfe amschrauben und das komplette Gestänge mitsamt Servohorn herausziehen. Nun kann man entspannt arbeiten. Das Problem: wie so oft wisswen die Chinesen zwar, wie man ein Grinsen im Gesicht befestigt, aber die Sache mit den Schlüsselweiten hat sich immer noch nicht bis nach China herumgesprochen. Also das Ruderhorn abschrauben und den Gestängehalter erhitzen, um die Schraube aufzubekommen. Rutscht der normale Imbus durch, so geht ein poassender Torx. Ein paar gefühlvolle Hammerschläglein sorgen für die nötige Kontakttiefe. Dann eigene, hoffentlich bessere Made rein und den Summs wieder reinfrachten. Dann hinten aufdrehen, bis beidseitig ca. 2mm rausstehen aus dem Gabelkopf und beide HR ausrichten und vorne festschrauben.
Dem SR-Gestänge geben wir dann hinten noch einen kleinen Knick auf den Weg, das ist gut für die Leichtgängigkeit.
- Akkuschacht: das sagte ich schon: Um Akkus mit vernünftiger Kapazität aufnehmen zu können, muss ggf. etwas nachgeholfen werden. Wichtig dabei ist nur, dass man den UNTEREN Steg abschleift. Tut man das oben, geht die Kabinenhaubenarretierung nicht mehr rein!
- Flächen: Bitte mal durchfluchten, ob sie gerade sind. Durch Verpackung, Versand und Lagerung kann es passieren, dass eine oder gar beide Klächen etwas krumm aus der Packung kommen. Kein Problem das. Einfach fest anpacken und über den Bauch durchdrücken. Immer wieder mal kontrollieren, bis es eben gerade ist. Da merkt man dann auch gleich, dass das Material ganz nett was aushält!
- Ezfw: Zum einen sind dessen Kabel extrem kurz. Es geht geradenoch so, die Verlängerung aufzustecken. Eine Pinzette oder schmale Zange hilft dabei. Und bitte NICHT den Plastikfilm auf diesen Steckern abziehen! Sonst sitzt er zu locker in der Buchse. Woher ich das weiß? 3x darfste raten....
Ehe man die Karre ganz zusammensteckt, würde ich noch kurz provisorisch das EZFW anstecken und ausfahren lassen. Nicht wundern, falls nicht gleich was passiert! Das liegt daran, dass das elektr. EZFW nur 100% Vollausschlag auswertet. Man muss also einen ggf. angesteckten Propkanal in eine Endstellung bringen, damit das EZFW rausfährt. Danach kann man dann wieder abstelcken, es ist jetzt verriegelt.
- Anstellwinkel EZFW: Das muss ich auch noch erledigen. Es geht darum den ADNK-Effekt (AufDieNaseKippen-Effekt
) zu minimieren. Also unterlegt man hinten das EZFR mit geeigneten Mitteln, so dass die Räder weiter vor den Schwerpunkt rücken. Man sollte es dabei nicht überzreiben, die Sache soll ja noch sauber einfahren und schließen. Denn keine Sorge, selbst ohne diese Modifikation kann man die Kiste starten und Landen, ohne dass er auf die Nase geht. Aber dann muss halt beim Start mehr HR und weniger Gas gegeben werden und bei der Landung muss man auch stärker aushungern ehe er aufsetzt. Mit der Mod ist das ganze etwas entspannter.
- hab ich was vergessen? bestimmt, aber das Wichtigste sollte dabei sein.