Hallo Kollegen!
Ich bin bei meiner Fliegerei ziemlich waghalsig, weshalb ich auch schon all die netten Probleme hatte, die ihr Jungs auch habt. Wenn ich mich beim fliegen etwas zurück halten würde, dann ging es eigentlich auch immer gut, denn meine Abstürze kamen in der Regel immer durch Konstruktions- statt durch Pilotenfehler.
Nun bin ich allerdings von Beruf Konstrukteur und habe auch einen Flugschein. Gute Voraussetzung um Probleme zu lösen. Weil mir dies nun auch mit eueren Anregungen in diesem Forum gelungen ist, möchte ich etwas zurückgeben und stelle deshalb hier die Lösungen vor.
1.) Beim rasanten Flug zerlegt sich der Heli in der Luft wie von selbst!
Schadensbild: Pendelstange krumm oder weggeflogen, unteres Rotorblatt ca. 3cm von Achse aus halbrund ausgebrochen?
Problem: Pendelstange ist zu lang und reicht bei extremen Fluglagen oder Windböen an die gegenläufig drehenden unteren Blätter.
Lösung: Die Pendelstange ca. 1 bis 1,5cm auf jeder Seite kürzen. Je kürzer desto agiler fliegt der Heli!
2.) Effekt wie bei Punkt 1
Schadensbild: Ziemlich am Ende ca. 1cm von Außen sind die Rotorblätter eingerissen oder abgebrochen.
Problem: Der Abstand zwischen oberem und unterem Rotor ist bei extremen Fluglagen nicht ausreichen. Dadurch hacken die gegenläufig drehenden Rotoren ineinander. Dies kommt auch durch die Flexibilität der Rotorblätter selbst zu Stande. Dies geben unter starkem Druck in der Biegung einige Zentimeter nach.
Lösung: Alle vier Rotorblätter gleich mäßig mit einer Schere um ca. 1,5 cm kürzen. Kanten und Ecken mit Nagelfeil leicht abrunden.
3.) Der Heli dreht immer in eine Richtung und dies lässt sich auch mit der Trimmung nicht ausgleichen.
Euere Ansätze: Viele von euch hatten ganz gute Vorschläge (unterschiedlich lange Rotorblätter, Trimmpoti mechanisch weitergedreht, Widerstand am Poti vom Steuerhebel, usw.), welche ich alle getestet habe. Da ich auch noch Elektroniker bin, habe ich die Widerstandslösung nachher sogar ausgemessen und mit einem Zusatzpoti anstelle der Kippschalter in der Fernsteuerung realisiert.
Problem: Auffällig war bei mir das der Zustand im Laufe der Zeit immer etwas schlimmer wurde. Am Ende stellte sich dann das Problem recht einfach heraus. Es sind einfach die Elektromotoren. Diese habe keine besonderen Lager oder Bürsten. Daher sind sie von Werk ab nicht immer absolut identisch in der Drehzahl und Leistung. Bei mir ging das soweit bis einer (der hintere) vermutlich wegen ständiger Überhitzung festgefressen ist.
Lösung: Zwei neue Motoren über Garantie erhalten und siehe da alles läuft Perfekt (Im Moment
4.) Der Heli stellt ohne jegliche Vorwarnung den Elektrobetrieb in der Luft ein.
Problem: Durch das ständige wechseln der Lipos, sofern man mehrere hat, bekommen die Adern der Motorleitungen Kabelbrüche.
Lösung: Vor dem Start, nach dem Servotest noch mal an der Leitung wackeln. Wenn die Servos dann nochmals zucken, bloß erst gar nicht Losfliegen
Lieber zwei neue Adern an den Lipo anlöten, kommt billiger
Ich hoffe einigen verzweifelten Kollegen hiermit etwas Hilfe zukommen gelassen zu haben und bedanke mich im Gegenzug für euere Beiträge.
Mit freundlichen Grüßen
Flytiger aus Wiesbaden