Hallo Helihunni,
ist doch selbsterklärend. Der Doppelsuper ist doppelt super.
Also im Ernst. Ist gar nicht so leicht zu erklären. Es geht dabei um ein Empfängerkonzept, also weniger Modelbau, sondern allgemeine Elektrotechnik. Nun, ich versuche es zu erklären:
Fangen wir beim Sender an. Der erzeugt im Falle des PPM Senders so komische Impulse, deren Länge die Servostellung vorgibt. Dieses Signal wird auf eine hochfrequente Schwingung, genannt Träger, aufmoduliert. Noch etwas verstärken, dann ab auf die Antenne und durch die Luft zum Modell.
Der Empfänger nimmt was ihm seine Antenne bietet, verstärkt mordsmäßig und muss nun diese Pulse wieder finden und sie auf die Servos verteilen. Damit die Erklärung schön anschaulich wird, greife ich zu einer Notlüge. Ich behaupte, unser Sender erzeugt eine Amplitudenmodulation (AM) . Jaja, es ist eine Frequenzmodulation (FM), aber es erklärt sich halt einfacher. Bei der AM wir die Amplitude des Trägers durch das Modulationssignal gesteuert, d.h. durch die besagten Pulse. Der Modulator arbeitet somit wie ein schnöder Lautstärkeregler. Im Empfänger benötigt man nur noch eine Gleichrichterdiode und einen Tiefpass und man erhält wieder das Modulationssignal. Dieser Gleichrichter arbeitet so wie in einem Netzteil, die positiven Halbwellen werde durchgelassen, die negativen gesperrt. Mit diesem primitiven Empfänger, genannt Geradeausempfänger, könnte man prima arbeiten. Leider gibt es ein Problem. Man ist nicht allein auf der Welt. Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, dass der Empfänger die Sendefrequenz gar nicht kennt. Kommt ein weiteres Sendesignal hinzu, so empfängt man beide Signale. Jeder Empfänger hört also jeden Sender. Klar, so geht es nicht.
Was nun? Das Zauberwort heißt Filter. Wir brauchen ein Filter, das nur unser Signal durchläßt und alles Andere unterdrückt. Leider sind die Kanäle so dicht nebeneinander, so dass sich ein Filter auf der Sendefrequenz nicht realisieren läßt. Genauer gesagt ist es das Verhältnis aus Bandbreite und Mittenfrequenz. Hinzu kommt, dass wir die Frequenz verändern möchten, d.h. das Filter muss abstimmbar sein. Die Standardlösung im Modellbau ist das Quarzfilter. Es ist schmal genug und abgestimmt wird durch tauschen des Quarzes. Mit diesem Ansatz kann man bereits recht gut arbeiten.
Besser wird die Selektion, also die Trennung der Kanäle, mit folgendem Ansatz. Das empfangene Signal wird mit einer weiteren Frequenz gemischt. Das macht ein Mischer. Mathematisch entspricht das einer Multiplikation. Es entsteht ein Signal, welches die Differenzfrequenz beider Signale sowie den Modulationsinhalt des Eingangssignals aufweist. Wir haben somit die Frequenz verkleinert. Diese Zwischenfrequenz ist mir bei unseren Empfängern nicht bekannt. Beim UKW Rundfunk geht man von etwa 100MHz auf 10,7MHz runter. Was sind die Vorteile? Die Frequenz ist kleiner aber die Signalbandbreite ist gleich. Damit ist die relative Bandbreite größer und es fällt leichter ein hochwertiges Filter herzustellen. Außerdem kann man durch ändern der Mischfrequenz (LO = Lokal Oszillator) den Kanal wählen. Jetzt noch die Zwischenfrequenz demodulieren, fertig. Dieser Empfänger wird Superheterodynempf. oder Superhet genannt.
Der Doppelsuper geht einen Schritt weiter. Die Zwischenfrequenz wird ein weiteres Mal heruntergesetzt (gemischt). Diesmal brauchen wir nur noch einen festen Oszillator. Was soll das bringen? Diese Filter haben es in sich. Baut man ein Filter recht breit, so funktioniert es in einem großen Frequenzbereich. Gemeint ist ganz speziell der Sperrbereich des Filters. Leider läßt die Sperrwirkung des Filters weit weg vom Durchlaßband wieder nach. Baut man es sehr schmal mit sehr steilen Flanken, so kommt es irgendwo wieder hoch. Mit der richtigen Störfrequenz können wir die Funkverbindung stören. Der Doppelsuper hat mehrere Filter. Eines direkt im Eingang. Hier werden nur die gewünschten Kanäle durchgelassen. Die Flanken können eher mäßig sein (preisgünstig!!). In der ersten ZF filtern wir schon etwas besser, aber die Filterbandbreite ist immer noch größer als die Signalbandbreite. Wichtig ist, dass die frequenzmäßig weit entfernten Störer unterdrückt werden. Das letzte Filter ist in der zweiten ZF. Dies ist das Kanalfilter, welches die direkten Nachbarkanäle nieder macht. Die Mittenfrequenz der 2. ZF ist bereits recht klein. Ich vermute, dass in unseren neueren Empfängern, die auch PCM können, hier direkt ein AD-Wandler sitzt und die Demodulation im Prozessor durchgeführt wird.
Mehr Infos z.B. unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberl ... .C3.A4nger
Gruß
Stefan