Und ich habe die blaue LED schon laaange vor erreichen der 6°-Pos, was auch nichts anderes sagt als dass meine Hebelverhältnisse "übergünstig" sind. Also zum Regeln optimal, aber ich werde halt nie die Wendigkeit erreichen, die andere haben. Ob deswegen jedoch die Regelung tatsächlich leidet, darf dahingestellt bleiben. ZUmindest sagt die bisherige Erfahrung, dass alles ok ist. Wiegesagt: Auf Roll rastet der Hurri ein wie die AXt auf dem Hackstock. Brutal. Auf Nick ist es nicht ganz so mörderisch, was aber nicht verwunderlich ist. Gut möglich, dass da noch mehr ginge, aber wozu denn.
Was das Driften betrifft, so ist das imho ganz genau das, was man auch erwarten würde. Das MB stabilisiert nicht, es regelt nur die Lage im Raum. Wenn also ein Wind geht, dann MUSS der Heli mitdriften. Aber offensichtlich ist das bei sehr vielen Piloten nicht oder weniger deutlich der Fall, was die Frage aufwirft: warum ist das so?
Ein Erklärungsversuch:
Ein Paddelheli driftet z.B. auch erstaunlich wenig, sondern hält sogar leicht dagegen und steigt sattdessen nur mehr oder weniger. Drift findet zwar statt, aber weit weniger als man erwarten würde. Es scheint also, dass die Paddelebene durch den Seitenwind mehr tut als einen beginnende Schräglage zu kompensieren. Es scheint, dass die Paddelebene minimal "übersteuert", was die Drift stark reduziert.
Bei den meisten FBL-Helis nun scheint ein minimales Spiel obligatorisch zu sein. Eine leichte Nachgiebigkeit hier, eine Winzigkeit Spiel dort und in der Summe muss das Servo unten erstmal ein kleines bisschen Strecke machen, ehe oben eine zyklische Korrektur umgesetzt wird. Die Regelung jedoch würde eine Korrektur ja sofort erwarten und so lange der Heli keine Lageänderung macht, legt die Regelung zu und steuert munter weiter. Bis es zuviel ist. Dann wird zurückgerudert. Da der Winddruck nun aber augenblicklich wieder eine nicht gewollte Schräglage bewirkt, wird sofort gegengesteuert. In der Summe wird jede Reaktion von aussen mit einer "Überreaktion" qittiert, was den Heli dann letztenendes stabiler auf der Stelle und in der Spur hält. Aber offensichtlich klappt das nur, wenn auch ein kleines bisschen mechanischer Schlupf im Regelkreis ist.
Nun, bei mir gibbes das nicht. Zumindest kein Spiel. Und die Steifigkeit scheint auch ausreichend hoch zu sein, so dass wirklich jedes Fitzelchen an Regelung auch tatsächlich 1:1 oben ankommt und somit keine Übersteuerung stattfindet. Die Regelung hält den Heli stets perfekt gerade und der Wind kann die Kiste somit leicht aus der Position schieben.
Ein weiteres Indiz, warum ich denke, dass die Regelung (damit ist der ganze Regelkreis gemeint) perfekt funktioniert, ist der fehlende Bodeneffekt. Es gibt ihn quasi nicht mehr. Kein Aussteuern mehr bei der Landung, nichts.
Ferner sagt mir die Erfahrung aus anderen Bereichen: So ganz ohne Spiel ist meist auch nicht gut. Denn dann ist auch wirklich das allerkleinste bisschen Abweichung eine latente Störgröße, die man leider komplett von Hand aussteuern muss. Wenn jedoch minimales Spiel da ist, gibt das dem System die Gelegenheit, ein bisschen toleranter zu reagieren.
However, ich betone nochmal: Das war ein ErklärungsVERSUCH. Und ich komme auch nicht auf die Idee, nun Spiel in meinen Hurri einzubauen.
Nein, mit dem driften kann ich schon leben. Abr ich könnte zumindest testhalber nochmal die original-TS draufmachen und schauen, was dann passiert. Die hat Spiel und wenn meine Theorie korrekt wäre, müsste der Heli auch bei Wind (ich rede nicht von gleichmäßigem Wind, sondern stetig wechselnd, schwankend) ähnlich stabil wie ein Paddelheli schweben.