4s, 5s oder gar sexs?
Um es gleich auf den Nenner zu bringen: Es ist WURSCHT, wieviel Zellen der Akku hat, das allein entscheidet erstmal GARNICHTS.
Zum einen: es hat gewisse Vorteile, mit mehr Zellen zu fliegen, da man dann die Leistung über mehr Spannung bezieht, was den Regler und auch den Akku entlastet. Aber: das gilt nur, wenn der Akku genügend Kappa hat! Sonst geht es nämloch auf díe Lebensdauer desselben.
Zum Anderen: es macht Sinn, mit wenig Zellen zu arbeiten, wenn man damit dann ebenfalls 2 Helis damit befeuern kann. In deinem Fall sind die 4s eben sinnvoll, genauso wie 2x 3s für einen Rex sinnvoll sind. Aber das ist NICHT ZWINGEND!
Wollnwa mal beim Notos bleiben und bei dem Regler, der grade drin ist: Der Pack, wie du ihn verbasteln möchtest, müsste schon bei 25C 125A Dauerstrom leisten. Die Spannung dürfte unter Last bei etwa 15V liegen, was demzufolge geradezu lächerliche 1875 Watt entspricht - in Worten: Eintausendachthunderfünfundsiebzig Watt, oder auch fast 1,9 kW DAUERLEISTUNG! Für begrenzte Zeit steht bei den ZX auch gerne mal das DOPPELTE (in Worten: Dreitausendsiebenhundertfünfzig Watt oder geradezu lumpige 3,75 kW).
Können wir uns demzufolge also darauf einigen, dass dieser popelige 4s-Pack, der ja angeblich zu nix nutze ist, jederzeit in der lage ist, einen Heli in der Luft zu zerreißen, wenn man nur den passenden Strang dahintersetzt? Oder gibbs da Zweifel? Nein? Gut, dann weiter im Text.
Machen wir uns mal an den Motor: Der von mir bereits erwähnte M13 leistet zufälligerweise das, was der Akku bereit ist, auf Dauer herzugeben: 1,8 kW nämlich - die paar Watt Differenz sind uns hoffentlich geschenkt. Was fehlt also noch? Der Regler. Nun, der ist unglücklicherweise nur halb so potent. Um die 1,8kW zu verzipfeln, müsste er auch ebendiese 120A verknusen können. Es gibt solche Regler. Kannste kaufen. Aber wieso? Der X-Fly winkt immerhin auch 900W Dauerleistung durch und wenn's brennt auch ein Stückchen mehr. Und die Praxis zeigt: Obwohl der X-Fly einfach mit einer gasgeraden und ohne Gov betrieben wird, muss man schon mindestens 13° Pitch reinwürgen, um eine Drehzahlreduzierung überhaupt deutlich wahrnehmen zu können.
Mit Gaskurve könnte man die Drehzahl auch dann noch konstant auf 2600 halten, wenn der Pitch noch höher wäre und wenn das Heck auch noch voll am Anschlag liefe - da gehe ich jede Wette ein.
Kurzum: Ich verzapf hier Fakten und wenn ich sage, du kannst den Notos mit 2x 4s mit je 2500mAh fliegen dann geht das auch. Punkt.
Nun noch ein kurzer Ausflug zu 5s, die Sache mit dem sexs kannste dir ja dann selber extrapolieren.
Mit einer weiteren Zelle kommen zwar ~3,7V hinzu, aber da der Akku nicht mehr wiegen sollte, geht nun bei den Ampere aufgrund der geringeren Kappa auch was weg! Im konkreten Beispiel heißt das: aus dem 4s2p mit 5000mAh wird ein 5s1p mit ~4200mAh, der dann noch 105A abdrückt. Multipliziert mit knapp 18,8V unter Last kommen wir also auf rund 1974W. Zur Erinnerung: der sogar merklich leichtere Pack liefert immerhin 1875 W! Und noch eine Zelle mehr bringt dann nochmal ~100W - falls überhaupt! Am Akku liegt es also garantiert nicht. Und was ist mit dem Motor? Der im 500er Rex gerne eingesetzte Alternativ-Mot Marke Skorpion liefert etwa 1,3 KW. Nun, mehr geht auch nicht, da genau dort die (Dauer-)Leistungsgrenze der meisten 3s2p-Packs liegt.
Fazit: es ist richtig: ein Setup mit 6s ist in gewisser Hinsicht ökonomischer, was den Leistungsdurchsatz betrifft. Aber daraus gleich ableiten zu wollen, mit 4s könne ein 500er nicht fliegen, grenz schon an Verwegenheit. Wie gesagt: in deinem Fall bestimmt der Regler, was geht. Und da schleust der x-Fly nachweislich immer noch genug Power durch, um so ziemlich jede Situation zu meistern.
Was du dennoch besser nie machst: so zu fliegen, dass du dich nur nach oben retten kannst. Denn irgendwo hat alles seine Grenzen. Dann knallt ein Heli auch ohne erkennbaren Leistungseinbruch auf Muter Erde, einfach weil der nötige Auftrieb nicht mehr zu erzeugen ist. Also ist stets eine Sicherheitshöhe die beste Lösung. Bei mir beträgt die Mindestens 10m, aber fast immer ist es locker doppelt so viel. Aber was red ich, das weißt du ja selber.
Genau das ist auch der Grund, warum sich große Helis lohnen: Du kannst in absolut sicheren Höhen trainieren und trotzdem siehst du immer noch die Fluglage. Gleich vorweg: der notos gehört da NICHT dazu, beim 500er geht man da schon deutliche Kompromisse ein. Aber immerhin ist es um Welten besser als beim 450er und es bleibt trotzdem bezahlbar.
Punkt gefriemle: Ich sehe das als Herausforderung, bei der man auch was lernt dabei. Und mal nebenbei: ich bin doch schon durch die (gar nicht soo heiße) Hölle gegangen, du musst doch nun keine Ursachenforschung betreiben! Ich sag dir doch was, wo und wie was zu tun ist und du musst es halt noch umsetzen. Freilich, Philipp hat schon recht: Wenn du dir nen Rex kaufst, hast du eine Menge Probleme erstmal nicht. Aber wehe du steckst einen Rex mit ordentlich Schmackes und etwas üngünstig, dann hast du genau mit denselben Probs zu kämpfen: Wo wurde was genau und wie sehe in Mitleidenschaft gezogen. Hier macht sich übrigens das Plaste am Rex bezahlt: entweder es ist ab oder es funzt noch. Bei Alu ist das anders.
Trotzdem will ich keinen Rex. Ich bekomme den Notos ebenfalls spielfrei und bestens in Schuss und habe dann aber genau den heli, den ICH will. Ich sage ja nicht, der wäre besser als andere, aber es ist der Heli, den ich schon immer wollte - von Anfang an! Das reicht mir und die Nachteile nehme ich in Kauf.
Schrauben: Harte Schrauben sind nicht gut. Wichtig ist, dass die Schlüsselweiten exakt sind, dann leiert auch nix aus. Problem der Notos-Maden: zu hart! Besorge dir besser gleich einen Imbuskasten, der ausser den metrischen Weiten auch die "krummen" größen beinhaltet, so dass du immer mit dem bestmöglichen reingehst. Ist der Imbus zu klein, platzt die Made und du kannst nur noch ausschleifen. Zur Not geht das schon (Ausbohren kannste übrigens vergessen - zu hart), aber schön ist das nicht, weil dann das Gewinde im A-A ist.
Die übrigen Imbusschrauben sind übrigens garnichtmal soo übel. Es sind ein paar Ausreißer dabei, aber soweit ich mich erinnere, habe ich fast durchweg noch die Originale drin und keine Probs. Ich würde also eventuelle Ausreißer aus dem (hoffentlich noch beiliegenden) Ersatzschraubenbeutel ersetzen. Nix dabei? Tja, da würde ich dem Verkäufer mal ans Knie pinkeln, der Beutel war nämlich prall gefüllt mit allerhand nützlichem Allerlei!
Wichtige Schrauben: Der hintere Nickhebel, der innen im Chassis sitzt, ist leider nicht besonders robust befestigt. Besser, du baust das Chassis komplett auseinander und nimmst dir den Hebel samt Achse vor: Maden raus, gegen ordentliche M3-Imbus tauschen, Achse Flächen anschleifen oder vergrößern, wenn schon vorhanden. Das gilt für innen UND aussen, wo der Umlenkhebel sitzt. Diese partie gilt es peinlichst genau und sorgfältig zu prüfen - das ist etwas, das ich auch noch machen muss, wenn meiner im Winter generalgecheckt wird.
Paddelstange: Du brauchst nur ein Alurohr mit aussen 3 und innen 2mm. Dann nimmst du Maß, schlägst knapp einen Millimeter zu und längst das 2x ab. Den längeren schleifst du so lange ab, bis es genau passt. Vorteil: nie wieder Unwucht wegen nicht exakt mittigem Paddel - die beiden Aluröhrchen machen das für dich.
Aber du bist noch nicht ferti. Du musst die Paddel nun so verspannen, dass du einerseits die richtige Position erlangst und andererseits die Paddelwippe nicht zusammengequetscht wird, dass die klemmt. Also: Paddel gleichseitig und gleichmäßig zudrehen, bsi leichte Spannung erreicht ist. Dann die Madenschrauben an der Paddelwippe festziehen und nun erst die Paddel in die richtige Pos bringen. Wenn nun die Paddelwippe noch frei beweglich ist, ist alles in Butter. If not, musst du nochmal was von beiden Röhrchen abschleifen. Und wenn du schlau bist, fertigst du dir von der dann hoffentlich passenden Länge 2 weitere Exemplare an, denn nach Crash sind die Röhrchen schon zu sehr gestaucht, um das passende Maß noch zu ermitteln.
Achja: du brauchst gar nicht erst nach der 3mm-version zu schielen: die ist tonnenschwer und letzendlich auch kaum stabiler. Agilität ade. Ok, sie ist etwas länger deswegen, aber ich bevorzuge eindeutig die leichte Variante mit der Verspannung. hatte bisher immer hervorragend funktioniert und die nächste Stufe wird sein, dass ich mir eine längere verspannte Version schnitze und mit leichteren Paddeln versehe - hähähä
Gyro: Den WK G012 hab ich aufm TomRex, aber aufm Notos finde ich das LTG schon eher angemessen. Also daran sollte es echt nicht scheitern.
Blades: die gehen schon auch, freilich. Sind halt nicht auf kleine Drehzahlen optimiert, was aber kein Beinbruch ist. Falls es mal nütig sein sollte, würde ich halt die "S" (klar als 2. Wahl) ordern, das macht dich flexibler.
@Philipp: Ich hab glaubich nicht behauptet, irgendeine besondere Ahnung vom Rex zu haben, aber immerhin habe ich mich seinerzeit halbwegs intensiv mit diesem Heli auseinandergesetzt, ehe ich ihn (wegen Mainstream) aus dem Rennen warf.
Ich hatte auch nirgens behauptet, er wäre schlechter oder sonstwas. Ich meine sogar bereits mehr als einmal gesagt zu haben, dass der Rex unterm Strich der bessere Heli ist, wenn man es mal ganz objektiv betrachtet. Aber ich bin mir umgekehrt ziemlich sicher, dass sich kaum je ein Rexflieger überhaupt mit dem Notos auseinandergesetzt hat. Warum auch. Ich lasse mich nicht über Rex-spezifische Erfahrungen aus, die ich nicht habe und umgekehrt sollen andere sich zurückhalten, die keinen Notos haben - sofern es um Notos-spezifisches geht.
Ok, Kostenfaktor 1,5 ist mittlerweile wohl nicht mehr aktuell, ich korrigiere auf Faktor 1,2.
Und japp, dieser Fred könnte wieder mal
etwas länger werden. Aber wetten würde ich darauf nicht.