Zitat:
Was genau ist ein Kolbentank? Saugt er das Wasser an u8nd drückt es einfach wieder raus?
Exakt so isses. So ein U-Boot ist ein ziemlich genau austarriertes System. Wenn du da nun ein bisschen leichter wirst (Wasser rausdrücken), taucht es schon auf und ein bisschen Wasser einsaugen lässt es abtauchen. Und je nachdem wie groß der Tank ist, umso mehr oder weniger schnell kannst du auf- bzw. abtauchen.
In der Regel wird jedoch beides miteinander kombiniert: Statisches Tauchen/Steigen mit dem Kolbentank und dynamisches Tauchen/Steigen durch Horizontalruder und Fahrtaufnahme. Genaugenommen "fliegt" ein Uboot eher als dass es fährt, da es nicht nur links/rechts, sondern auch rauf/runter (bei Fahrt) kennt - wie ein Flugzeug, oder besser: wie ein Luftschiff. Lediglich der immense Wasserdruck macht die Sache so kompliziert, die Technik dahinter so aufwändig.
Steigen wir also mal kurz in "Das Boot" (dessen Original-Film-Modell ich übrigens in den Bavaria-Filmstudios durchlaufen durfte
).
Der Kaloi sagt: Auf 150 Tiefe!
Der XO befiehlt dann den Rudergänger: "Vorne 10° tief (Nase geht runter), hinten 5° hoch (Arsch geht rauf)" (kann beides mehr oder weniger sein, je nachdem, wie eilig man es hat) und auf 150 durchpendeln!", d.h. dann das Boot austarrieren. Horizontalruder stehen dann auf 0° und die Wassertanks werden wieder etwas angeblasen, falls man für einen schnellen Abstieg Wasser aufgenommen (geflutet) haben sollte. Das Fluten und anblasen der Tanks ist im Übrigen temporär zu sehen, da es deutlich länger dauert und lange nicht die Wirkung hat wie das dynamische tauchen. Im Großen und Ganzen bedeutet fluten, dass man etwas schwerer wird als Wasser und damit halbwegs gemächlich absinkt (ohne Fahrt). Das Auftauchen hingegen geht deutlich schneller, da dessen Zweck es ist, das Boot so weit aus dem Wasser zu heben, dass man ein Deck hat. Wollte man nun schnell nach unten, dauert das ohne Fahrt verhältnismäßig lang. Wenn der Kaloi also schnell abtauchen will, wird er dazu stets auch dynamisch tauchen, was das Boot viel schneller in sichere Tiefe bringt als das statische Tauchsystem allein.
Bei den Modellbooten gibbs dann 2 Varianten: Mit Kolbentank und ohne. Die mit sind meist die
etwas teureren Gesellen. Die ohne steigen IMMER auf, wenn sie keine Fahrt haben. Langsam zwar, aber sicher. Damit ist sichergestellt, dass das Boot stets wieder auftaucht, wenn der Akku leer sein sollte oder sonstwas schief geht (verheddern ist dabei leider immer noch möglich). Aber die mit dem Kolbentank funktionieren genau wie die Vorbilder, nur dass man im Modellboot nicht mit Pressluft die Tanks ausbläst, sondern eben mit Kolben das Wasser rausdrückt - der Effekt ist derselbe. Lediglich die Anordnung ist noch etwas anders. Im Original ist der Tauchkörper ausserhalb des Druckkörpers und im Modell ist der Tauchkörper innerhalb des Druckkörpers. In der Auswirkung macht das allerdings keinen Unterschied. Beim großen U-Boot hat das halt den Grund, dass ja im Druckkörper noch ein paar Hansel rumlatschen und pennen wollen.
Hoffe geholfen zu haben.