Hallo Sterni,
super, dass es noch jemanden gibt, der den Motor baut. Da meiner bereits fertig ist und läuft. kann ich dir sicher einige Tips geben.
Darf ich fragen, was du für die Teile bezahlt hast?
Es fehlt natürlich noch einiges und ohne Drehbank ist da sicher nichts zu machen.
Hast du denn ne Fräsmaschine?
Die Baubeschreibung scheinst du nicht zu haben. Ich rate dir
dringend, die Bauanleitung zu kaufen. Ohne kommst du eigentlich nicht aus. Die gibt es z.B. bei
Amazon und enthält neben allen, soweit ich feststellen konnte fehlerfreien (!), Zeichnungen wichtige Tips für den Bau.
Die Anordnung der drei separaten Vergaser auf dem Motorrückdeckel hat mir nicht gefallen, deshalb sitzt der Vergaser bei mir auf einem Verteilerstück, das auf die Motorrückplatte geschraibt ist. Das Verteilerstück dient lediglich als Halterung für den Vergaser und verteilt den Gasstrom auf die drei Ansaugrohre. Bisher ist der Motor damit ganz gut gerlaufen. Allerdings konnte ich noch keine höheren Drehzahlen fahren, weil mir an einem Zylinder der Flansch, mit dem der Zylinder am Kurbelgehäuse angeschraubt ist, gebrochen ist und ich darauf die drei Zylinder neu gefertigt habe. Diemal mit 4mm dicken Flanschen. Zusätzlich habe ich innen eine Nut eingedreht, in welcher ein O-Ring sitz und den Zylinder gegenüber dem Kurbelgehäuse abdichtet. da hat es doch ganz schön rausgesaut.
So, wie es aussieht sind die Nockenwellen nicht gehärtet. Hast du vor, die vor dem Schleifen noch zu härten?
Ich habe die Nockenwellen vor dem Härten grob (mit ca. 4/10-tel Übermaß) vorgefräst, dann gehärtet und mit Tellerschleifscheiben (grob und fein) auf der Schleifvorrichtung geschliffen. Ging eigentlich alles erstaunlich problemlos und mit recht gutem Ergebnis.
So, wie ich das sehe fehlen dir noch folgende Teile:
- Kolben
- Kolbenringe. Es ist sehr schwierig das Material dafür (GGG-50) zu bekommen.
- Laufbuchsen aus Silberstahl, Durchmesser 30mm, auch nicht so leicht in kürzeren Stücken zu bekommen. Die Laufbuchsen habeich mit 1/10-tel Untermaß ausgedreht und dann mit einem Hohnapparat (gibt es recht günstig z.B. bei ebay) und Ventilschleifpaste grob und fein auf Maß geschliffen (Toleranz 1/100-tel). War seeeeeehr aufwändig!
- Zentrale Antriebswelle für den Nockentrieb. Weil ich andere Zahnräder als im Plan verwendet habe musste ich hier eine Eigenkonstruktion machen. Die Zahnräder sind mit Loctite 638 auf die Wellen geklebt - hält Bombenfest.
- Das Antriebszahnrad für die drei Nockenwellen. Es könnte schwierig sein, ein Zahnrad mit 12 Zähnen und Modul 0,75 (!) zu finden. Ich hab jedenfalls keine Modul 0,75 Zahnräder gefunden. Ich habe anstatt Modul 0,75 Modul 0,5 Zahnräder mit 1x18 und 3x36 Zähnen aus Stahl mit 4mm Breite genommen. Die gibt es auch in kleinen Stückzahlen bei Mädler.
- Lagerbolzen für die Pleuel, Hierfür habe ich gehärteten Silberstah in entsprechenden Durchmessern und der geforderten Toleranz (g6) gekauf und diese mit einer Schleifscheibe im Dremel angeschliffen.
- Kolbenbolzen. gleiches Material wie Pleuellagerbolzen, dadurch dass diese nur oberflächlich gehäörtet ist lassen sich die Bohrungen für die Kolbenbolzen-Enstücke problemlos einbringen.
- Ventilstößel aus Silberstahl, diese habe ich nach dem Vordrehen gehärtet und auf dem Nockenschleifapparat fertig geschliffen. Die Laufflächen, wo die Stößel auf den Nocken laufen sind ebenfalls geschliffen.
- Ventile aus Nickel-Chrom-Stahl. Ich habe hier V2A genommen. Die Rundungen vom Übergang des Ventiltellers zum Ventilschaft habe ich mit einem 4mm Radiusfräser gedreht, den Ventilschaft mit 100-er Schleifpapier auf Toleranzmaß geschliffen.
- Ventilfederteller.
Du kannst froh sein, dass die Kurbelwelle fertig ist, aber ansonsten ist noch einiges zu machen. Bin gespannt, ob du dran bleibst.
Bitte berichte auf jeden Fall über deinen Baufortschritt oder frag mich, wenn du Rat brauchst.