Najanu, ganz so ist es nun auch wieder nicht.
Es ist zwar reine Definitionssache, wie man das Ende der Leitung nennt, an dem sich die Elektronensenke befindet,
aber es gibt selbstverständlich eine Flussrichtung der Elektronen. Die ist erstaunlich langsam, aber der Impuls,
mit dem sie sich in Bewegung setzen, hat Lichtgeschwindigkeit.
Also: Strom fließt. Bei Gleichstrom kontinuierlich von der Elektronenquelle zur Elektronensenke, bei Wechselstrom
natürlich auch, nur dass Elektronenquelle und Elektronensenke ständig oszillieren.
Was Walter meint: Es herrschen, egal für welche Flussrichtung, stets die gleichen Gesetze. Du magst das Pluskabel
definieren, wie du willst, die Gesetze ändern sich nicht und sie gelten, egal in welche Richtung der Strom grade fließt.
Aber es ist NICHT egal, welche Auswirkungen die Flusswirkung hat! So ändert sich auch die Polarität eines Kraftfeldes
mit der Flussrichtung und noch einiges Anderes. Daher HAT man klare Definitionen geschaffen, um anhand dessen eine
gültige Aussage treffen zu können, ohne z.b. erst eine Batterie oder Schaltung öffnen zu müssen, um zu sehen, was
was ist. Allerdings wurde diese Definition bereits zu einem Zeitpunkt getroffen, da noch gar nicht alle gesetzmäßigkeiten
und Fakten bekannt waren. Daher unterscheidet sich heute die geläufige Begrifflichkeit von den physikalischen Fakten.
Fazit: Der Strom fließt von der Quelle (Elektronenüberschuss = negativ geladen) zur Senke (Elektronenmangel = positiv
geladen). Anders gesagt: Die physikalische Flussrichtung der Ladungsträger ist von Minus nach Plus, während die technische
Stromrichtung von Plus nach Minus definiert wurde.von "Plus" nach "Minus" stattfindet.
Für uns Modellbauer ist die technische Stromrichtung relevant.
Sry, aber du wolltest es ja unbedingt wissen, das haste nun davon.