Auf meinem Tom-Rex habe ich welche, seit ich ein Alu-Heck habe. Ich gestehe aber, dass ich weder gemessen noch sonstwie geprüft hatte. Wollt ich schon lang mal machen! Doch generell bin ich schon vom Nutzen überzeugt. Ich weiß lediglich nicht exakt, ob ich nicht schon zuviel des Guten an PMGs verwendet habe - das ist dann nämlich auch wieder nix.
Tatsache ist jedoch, dass mein Heck dermaßen gut funktioniert, dass ich sogar im Normalmodus auf jegliche Beimischung verzichten kann. Selbst extreme Lastwechsel werden mit gerademal noch erkennbaren Heckbewegungen quittiert. Beim Fliegen selbst hat das keine Auswirkungen mehr. Man kann fast schon von einem AVCS-Heck sprechen, ohne jedoch dessen Nachteile zu haben.
Kurzum: ich bin mit der Gesamtabstimmung (Graupner A 510-G HH & FS 61 BB Carbon Speed Digital Cool auf CNC-Deluxe-Heck mit PMGs) absolut zufrieden und gedenke nach der Devise "NEVER change a running system" zu verfahren.
Servohebel: Ich verwende eines der beigelegten Drehkreuze - und zwar am KURZEN Ende, alle anderen wurden abgekniffen - und hänge bei ca. 7mm ein. Dermaßen kurz gehalten schlage ich drei Fliegen mit einer Klappe:
- Arm verwindet sich kaum
- Servokraft nimmt zu (höher als Herstellerangabe, da nun kürzer als der eine cm bei N/cm => ca 1,1 kg jetzt am Gestänge
- weniger Belastung des Servos gerade wenn es stark gefordert wird.
(ACHTUNG! Das kurze Einhängen geht nur mit wirklich fixen Servos wie dem FS 61 Digital - langsamere Servos sollten dann kräftiger sein, um weiter aussen einhängen zu können!)
Ok, es ist noch nicht allzulange in Betrieb, aber ích bin guter Dinge, dass das Servo die nächste Saison und sicher auch die Übernächste halten sollte. Schließlich habe ich einiges dafür getan, dass das Servo innerhalb seiner Spezifikationen betrieben wird.
Denn genau das scheint mir ein Knackpunkt bei vielen Helis zu sein: Das Servo wird länger als 1cm eingehängt, was dazu führt, dass lediglich noch 6-800 Gramm Stellkraft am Gestänge anliegen. Dann noch eine etwas zu schwer geratene Steuerbrücke und/oder Anlenkhebel am Blatthalter, ggf. noch diverse Schwergängigkeiten, etc. etc. - kein Wunder wenn das Servo, welches einem hochgezüchteten Rennpferdchen entspricht, den Geist aufgibt, schließlich hat man es buchstäblich vor einen Ochsenkarren gespannt!
Doch der größte Killer sind zu hohe Spannungsversorgung (FS 61 verträgt keine 6V!!!) und vor allem der Gyro. Nach "Heck steht still" kommt nämlich unweigerlich "Heck oszilliert"! Wenn es soviel ist, dass man es mit dem Auge erkennen kann, dann kein Ding - Problem erkannt, Gefahr gebannt. Doch in den meisten Fällen oszilliert (schwingt) das Heck unmerklich aber mit schlimmen Folgen für das Servo vor sich hin - man will ja unbedingt das am festesten betonierte Heck aller Zeiten haben und doller als der Heckschweber da nebenan ja schon sowieso!
Tja, das hat eben seinen Preis! Denn es ist sehr schwer festzustellen, wann genau der Überschlagspunkt erreicht ist!
Am ehesten geht man so vor:
- Heck mechanisch einstellen (sollte klar sein, ist es aber für viele nicht)
- Heck elektronisch und nach Anleitung "scharf" machen
- Gyro und Sender jetzt soweit "entschärfen", bis das Heck erkennbar "aufweicht"
- Nun nochmal einen winzigen Tacken zugeben - fertig
Merke: lieber gibt das Heck in Extremsituationen minimal nach als dass der ganze Heli wegen Heckservoausfall vom Himmel fällt!
Die absolut scharf eingestellten Hecks sollten wir der Handvoll Profis überlassen, die auch sonst ihr Handwerk perfekt verstehen und auch das nötige Messequipment parat haben.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich explizit dafür plädiere: spart lieber am Gyro, wenn es eng wird, als anderswo. Jedes Gyro ist heutezutage gut genug, uns Normalfliegern alles zu geben, was wir benötigen - Kunstflug inbegriffen. Ich meine ja nur: wir reden da von fast 100 Euronen, die man hier rausholen kann, ohne dass es weh tut.
Aber ich habe hier schon gesehen, wie leute ein 56er oder noch langsameres auf einem 401er betrieben hatten und sich dann wundern, warum ihr Heck nie wirklich richtig arbeitet. Nur, weil kein Geld mehr für ein gescheites Servo mehr da war oder schlichtweg, weil die Materie nicht durchschaut wurde. Beides ist teuer und beides führt zu schlechten Ergebnissen.
Und nun schließt sich der Kreis: Bevor man an PMGs denkt, sollte man vorher alles andere Notwendige am Heck veranlassen, sonst macht ein PMG auch keinen Sinn.