Kann es zuuuufällig sein, dass ich exakt das vorausgesagt hatte?
Ich bin wiederlich, ich weiß.
SP: Laut Anleitung (154mm, richtig? Ist schwer zu lesen) und ggf. um wenige
Millimeter weiter VORNE, falls es bei der angegebenen Lage Probleme gibt.
Aber vor allem brauchst du Turbulatoren und du musst deine Geometrie exakt
vermessen, ob du keine Verzüge drin hast. Profiltreue hast du eh schon keine,
daher der Turbulator. Aber dann evtl. auch noch Verzüge?
Zur Erklärung des Spiralsturzes: Deine Flächenenden, wo die QR sitzen, sind
sehr schmal. Und durch das glatte Finish löst sich die Laminare Strömung
sofort auf, sobald dann noch eine Störung dazukommt. Und ein QR ist nichts
anderes als ebendas: eine Störung.
Und genau da kommt der Turbulator in's Spiel: es macht, dass dieses schmale
Flächenende weit unenmpfindlicher wird und du damit dann auch weniger schnell
die Steuerbarkeit verlierst. Auch und gerade im Langsamflug. Dass das bei dir
bei vergleichsweise hoher Geschwindigkeit passierte, unterstreicht nur, was ich
bereits prophezeite: das Modell ist kritsch in dieser Auslegung, mit deinen Fehlern
im Profil (Sry, aber es hilft dir ja nix, wenn ich ein Problem nicht bezeichne) und
eben den ggf. zusätlich vorhandenen geometrischen Ungenauigkeiten (Verzüge).
Na, nun reparier erstmal und dann besorgst du dir die Turbulatoren.
Nachtrag: Nur für den Fall, dass nicht klar sein sollte, was EWD bedeutet:
Die Einstellwinkeldifferenz zwischen Tragwerk und Leitwerk - egal ob hinten
oder vorne. Je größer, desto stabiler, je kleiner desto mehr Leistung. Aber
auch immer schwieriger zu steuern.
Man könnte es auch als "Verspannung" zweier gegensätzlicher Momente
bezeichnen: Nickmoment durch vorlagigen SP vor dem Neutralpunkt des Profils
gegen die Kraft des Leitwerks. Bei Ente hat es etwas Auftrieb, bei Leitwerklern
minimal Abtrieb. Und je geringer diese "Verspannung", desto sensibler wird
das Vehikel auch. Irgendwann fliegt sich das Flugzeug dann genauso instabil
wie ein Heli auch. Knüppel loslassen, bald darauf erfolgt der Einschlag.
Umgekehrt lässt sich ein Flieger auch völlig Eigenstabil konstruieren - Koax quasi.
Nachtrag2: Aus obiger Ausführung ergibt sich dann auch, dass eine die Leitwerke
einer Ente zwar tragen, aber was das Überziehen betrifft, ist da auch nicht viel
anders als beim normalen Flieger. Auch der reagiert so, wenn man nur die EWD
hoch genug wählt (etwa ab 1,5°, je nach Profil). Der nimmt dann auch einfach nur
die Nase runter und holt sich den Schwung, den er braucht.
Der Vorteil der Ente liegt halt darin: Damit ein Leitwerkler dieses gemütliche Ver-
halten an den Tag legt, muss man mehr oder weniger viel Abtrieb vom Auftrieb
subtrahieren. Bei der Ente hingegen darf man addieren - was ja schon besser ist.
Aber den Vorteil erkauft man sich mit einem Nachteil: Der Vorflügel versaut dem
Tragwerk die Aerodynamik! Schon deswegen schränkt sich die Profilwahl und damit
auch das mögliche Leistungsspektrum gehörig ein. Und, u.A., deswegen auch der
Turbulator.
Sieh's halt ein, um den kommst du nicht drumrum!